Klinkerfues
,
Ernst
Friedrich
Wilhelm, Astronom, geb. zu
Hofgeismar in
Kurhessen, wurde nach
bestandenem
Examen im Vermessungsfach bei
Aufstellung der
Kataster und später am
Bau der
Main-Weserbahn beschäftigt, hörte
dann 1847 bis 1851 Vorlesungen an der
Universität
Marburg
[* 2] und widmete sich ausschließlich der
Astronomie,
[* 3] ward 1851
Assistent
von
Gauß, 1855 Observator und später
Direktor der
Göttinger
Sternwarte
[* 4] und starb durch eigne
Hand
[* 5] Seine
Arbeiten, meist auf Berechnungsmethoden sich beziehend, finden sich fast alle in den
»Astronomischen Nachrichten« und in den
»Nachrichten« und den »Abhandlungen
von der königlichen
Societät der
Wissenschaften zu
Göttingen«.
[* 6] Er entdeckte eine
Reihe von
Kometen,
[* 7] und eine auf eigentümliche
Weise nach dem großen Sternschnuppenfall vom durch sein
Telegramm an die
Sternwarte von
Madras
[* 8] veranlaßte Kometenentdeckung erregte viel Aufsehen. Klinkerfues
schrieb eine »Theoretische
Astronomie« (Braunschw. 1871) und »Die
Prinzipien der
Spektralanalyse«
[* 9] (Straßb. 1879). Auf technischem Gebiet machte er sich bekannt
durch die
Konstruktion des Bifilarhygrometers
(»Theorie des Bifilarhygrometers«,
Götting. 1876) und eines Gaszünders mit
der Einrichtung zum Anzünden und Auslöschen der Straßenlaternen von der Gasanstalt aus durch Veränderung des
Drucks.