in Norddeutschland gebräuchlicher Ausruf, um einen mit klirrendem oder krachendem Zerbrechen verbundenen
Fall zu bezeichnen;
auch substantivisch gebraucht in der
Berliner
[* 2] Redensart: »einen Kladderadatsch machen« (z. B.
mit
Fenster- und Laterneneinwerfen).
Allgemeiner bekannt wurde das
Wort als
Titel des 1848 von
DavidKalisch
[* 3] (s. d.) gegründeten
Witzblattes, das vorzugsweise die politische
Satire kultiviert.
wöchentlich einmal in Berlin
[* 5] erscheinendes, illustriertes polit.-satir. Witzblatt von liberaler Richtung.
Verleger: Rudolf Hofmann, in Firma A. Hofmann+Co. in Berlin; Redacteur: JohannesTrojan; Zeichner: G.Brandt, LudwigStutz und Jüttner.
Der Kladderadatsch wurde in dem Revolutionsjahre 1848 von David Kalisch im Verein mit dem Buchhändler Albert Hofmann
gegründet und erhielt sich auch in den folgenden Reaktionsjahren trotz seiner Freisinnigkeit. Er fand Verbreitung über alle
Erdteile und schuf eine Anzahl bekannter stehender
[* 4]
Figuren, wie Müller und Schultze, Karlchen Mießnick, Zwickauer u. a. Nach
Kalisch redigierten Ernst Dohm und Rudolf Löwenstein das Blatt.
[* 6] Als
Zeichner war namentlich Wilh. Scholz
lange thätig. Der Name des Blattes ist hergenommen von dem Ausruf Kladderadatsch, der in Norddeutschland bei einem mit krachendem, klirrendem
Zerbrechen verbundenen Fall gebräuchlich ist.