Titel
Klüver
(Cluver, lat. Cluverius),
Philipp, verdienter deutscher Geograph und Altertumsforscher,
geb. 1580 zu
Danzig,
[* 2] sollte in
Leiden
[* 3] die
Rechte studieren, widmete sich aber der
Erd- und
Altertumskunde, weshalb ihm sein
Vater
jede Unterstützung entzog. Die
Not zwang ihn, zwei Jahre lang österreichische Militärdienste zu nehmen; dann kehrte er
nach
Leiden zu seinen
Studien zurück, machte hierauf eine
Reise durch
England,
Schottland,
Frankreich,
Deutschland
[* 4] und
Italien
[* 5] und ließ sich endlich abermals in
Leiden nieder, von den
Kuratoren der
Hochschule durch einen Jahrgehalt in den
Stand gesetzt, seinen litterarischen Bestrebungen sorgenfrei zu leben. Er starb bereits 1623. Klüver
schrieb:
»Introductio in universam geographiam tam veterem quam novam«
(Leiden 1629 u. öfter; am vollständigsten von Bruzen de la Martinière, Amsterd.
1729; deutsch 1733),
der erste gelungene Versuch einer systematischen Behandlung der historisch-politischen Geographie nach ihrem ganzen Umfang;
»De tribus Rheni alveis atque ostiis et de quinque populis quondam accolis« (das. 1611; abgedruckt in Scrivers »Antiquitates inferioris Germaniae«, das. 1619 und 1631);
»Sicilia, Sardinia et Corsica [* 6] antiqua« (das. 1619);
»Italia antiqua« (das. 1623);
»De Francis et Francia« (in A. Duchesnes »Historiae Francorum scriptores« Bd. 1) etc. ¶
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Klüver
,
das dreieckige Segel, das am Klüverbaum (s. d.) gesetzt und an einem straffen Tau, dem Klüver
leiter, mittels
des Klüver
falls in die Höhe gezogen wird.
Die hintere Ecke des Klüver
wird durch die Klüver
schoten nach
der Leeseite hin ausgeholt.