Kirschlorbeer
(Prunus
Lauro-Cerasus
L.), ein immergrüner, 2-6 m hoher
Strauch mit großen, lederartigen, glänzenden,
elliptischen, am
Rand umgebogenen und fein gesägten oder ganzrandigen Blättern, winkelständigen Blütenähren, verhältnismäßig
kleinen, weißen, duftenden
Blumenblättern und rundlich herzförmigen, schwärzlichen
Beeren. Der Kirschlorbeer
stammt aus den Kaukasusländern,
aus
Kleinasien und
Persien
[* 2] und kam durch
Clusius um 1570 nach
Wien
[* 3] und von dort als Zierstrauch nach
Deutschland,
[* 4] wo
er an geschützten
Orten und gut gedeckt im
Freien aushält.
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Die Blätter schmecken bitter gewürzhaft und riechen nach dem Zerreiben bittermandelartig. Sie geben bei der Destillation
[* 6] mit Wasser ein Destillat, welches Bittermandelöl (Benzaldehyd) und Blausäure enthält. Die unverletzten frischen Blätter enthalten
keine Spur von diesen Körpern, sondern wahrscheinlich Amygdalin, welches bei der Verletzung des Gewebes durch einen fermentartigen
Körper zersetzt wird. Das durch Destillation von 12 Teilen frischer Blätter mit 36 Teilen Wasser und einem
Teil Spiritus
[* 7] gewonnene Kirschlorb
eerwasser (Aqua lauro-cerasi, 10 Teile) ist etwas trübe, riecht und schmeckt bittermandelartig
und wird wie Bittermandelwasser benutzt. Mit den Blättern würzt man in der Küche Milchspeisen etc.