Keratīn,
Hornstoff, der Hauptbestandteil aller Horngebilde
(Horn, Nägel,
[* 2] Federn, Klauen, Hufe,
Fischbein u. s. w.), besteht aus
Kohlenstoff,
Wasserstoff,
Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel; nach dem
Deutschen
Arzneibuch
stellt man Keratin
durch
Kochen von geschabten Federspulen in Eisessig dar, nachdem man dieselben durch vorherige Behandlung mit
Ätherweingeist vom Fett und mit
Pepsin und Salzsäure von allen im
Magensaft löslichen Beimengungen befreit
hat. Keratin
ist unlöslich in verdünnten Säuren, löst sich jedoch in
Alkalien und konzentrierter
Essigsäure. Derartige Lösungen
dienen in der
Pharmacie zum Überziehen von Pillen, die den
Magen
[* 3] ungelöst passieren und erst im
Darm
[* 4] (durch den alkalischen
Darmsaft gelöst) zur Wirkung kommen sollen (keratin
ierte Pillen,
Dünndarmpillen).