Kautz
,
Julius, ungar. Nationalökonom, geb. zu Raab, [* 2] studierte in Pest und Leipzig, [* 3] wurde zuerst an den Rechtsakademien in Preßburg [* 4] und Großwardein, [* 5] dann am neuorganisierten Polytechnikum in Ofen angestellt und 1862 zum Professor der politischen Ökonomie und des Staatsrechts an der Pester Universität, 1883 zum Vizegouverneur der Österreichisch-Ungarischen Bank und neuerlich zum lebenslänglichen Mitglied des Oberhauses ernannt. Als Schriftsteller machte er sich bekannt durch ein größeres Handbuch der Nationalökonomie u. Finanzwissenschaft (4. Aufl., Pest 1879), durch ein systematisches Lehrbuch der Staatskunst (3. Ausg., das. 1877) sowie durch die Schrift: »Über die Entwickelungsgeschichte [* 6] der volkswirtschaftlichen Ideen in Ungarn« [* 7] (deutsch im Auszug von Schiller, das. 1876),
alle mit dem großen
Preis der ungarischen
Akademie ausgezeichnet.
In deutscher
Sprache
[* 8] erschien von ihm das große Werk:
»Theorie und Geschichte der Nationalökonomik«
(Wien
[* 9] 1858-60, 2
Tle.). Kautz
, ordentliches Mitglied der ungarischen
Akademie und mehrerer gelehrter
Vereine, nimmt auch im politischen
Leben seines Vaterlandes eine geachtete
Stellung
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ein. Er war 1865-81 Abgeordneter seiner Vaterstadt im ungarischen Parlament, 1867 war er Referent der Ausgleichsverhandlungen mit Österreich. [* 11]