Kauris;
die kleinen, bei uns als Otter- oder Schlangenköpfchen bekannten, zum Besatz von Pferdegeschirren u. dgl., sowie zu Muskelarbeiten benutzten Gehäuse einer Meerschnecke, Cypraea moneta, die aus den indischen Meeren kommt und namentlich in dem Korallenarchipel der Malediven in Massen gefunden und in ganzen Schiffsladungen weggeführt werden. Dieses Naturprodukt spielt schon seit den ältesten Zeiten in den beiden Weltteilen Asien und Afrika die Rolle einer Münze, allerdings nur als Kleingeld, das Reisende, um etwas auszurichten, zu vielen Tausenden bei sieht führen müssen.
Wegen des verschiednen Wertes, der ihnen in verschiednen Ländern beigelegt wird, schickt man sie sogar häufig auf Reisen, selbst mit dem Umwege über England. Schon in Südasien selbst hat diese Münze verschiedne Kurse: in Bengalen entsprechen etwa 1540 Stück dem Werte eines Francs, in Siam gehören dazu schon 2400, während sie an der Westküste von Afrika, am Senegal, der Goldküste, Benin etc. so hoch stehen sollen, daß schon 122 Stück den Wert eines Francs repräsentieren, sodaß also Kaufleute, die dort Waren entnehmen wollen, durch Ankauf dieser Münzsorte in England oder Zanzibar, das auch eine Hauptbank derselben ist, bedeutende Gewinne machen. Die Muscheln gelten von der Küste aus bis tief ins Innere von Afrika hinein, und das hat auch Barth auf seinen Reisen in den Tschadländern bestätigt gefunden, nur differiert der Kurs gewaltig mit dem angeblichen an der Küste, der ohnehin nicht glaublich erscheint. Es gelten dort erst ungefähr 2500 so viel, wie ein österreichischer Maria Theresiathaler, welcher die Münze bildet, die durch ganz Nordafrika gilt und als fester Wertmesser dient. - Zoll: Rohe, oder bloß von den anhängenden Kalkteilen gereinigte K. sind zollfrei;
geschliffene, polierte etc., sowie Waren daraus, werden gem. Tarif Nr. 13 g verzollt.