Kapetinger
(Capétiens), die von
Hugo Capet abstammenden
Könige der dritten französischen Dynastie (987-1328), 14 an der
Zahl. Den
Namen
Capet leitet man von Cappetus, »Mönchskapuze«, ab, indem die beiden
Hugo,
Vater und Sohn, obschon
Herzöge von
Francien, auch
Laienäbte von
St.-Martin de
Tours
[* 2] waren. Die
Familie
der Kapetinger
ist übrigens deutscher Abstammung. Witichin, ein gemeinfreier
Sachse, war unter
Karl d. Gr. aus seiner
Heimat vertrieben
worden und hatte sich im Westfrankenreich angesiedelt.
Sein Sohn Robert der Tapfere hatte sich in dem Heer König Karls des Kahlen so ausgezeichnet, daß er von demselben die Grafschaft Touraine, dann die Markgrafschaft Anjou und endlich das Herzogtum Francien oder Ile de France zu Lehen erhielt. (Vgl. v. Kalckstein, Robert der Tapfere, Berl. 1871.) Roberts des Tapfern Söhne waren Odo, der 888 König von Frankreich wurde und 898 starb, und Robert, der Gegenkönig Karls III. (gest. 923). Der Sohn Roberts war dann Hugo d. Gr. (s. Hugo 1 sowie Hugo Capet).
Die kapetingischen Könige sind der Reihe nach folgende: Hugo (987-996), Robert I. (996-1031), Heinrich I. (1031-60), Philipp I. (1060-1108), Ludwig VI. (1108-37), Ludwig VII. (1137-80), Philipp II. (1180-1223), Ludwig VIII. (1223-26), Ludwig IX. (1226-70), Philipp III. (1270-85), Philipp IV. (1285-1314), Ludwig X. (1314-16), Philipp V. (1316-22) und Karl IV. (1322-28), mit dem die Dynastie der in gerader Linie erlosch. Die Regierung ging auf die beiden kapetingischen Seitenlinien Valois und Bourbon über.
Vgl. v.
Kalckstein, Geschichte des französischen
Königtums unter den ersten Kapetingern
(Leipz. 1877, Bd.
1);
Luchaire, Histoire des institutions monarchiques de la France sous les premiers Capétiens (Par. 1884, 2 Bde.).