Kanalgase
,
durch Beimengung flüchtiger
Stoffe meist übelriechende
Ausdünstungen aus
Kanälen, die viel
Ursache zu Klagen
über Kanalisationseinrichtungen geben. Die Luft in den
Kanälen nimmt ebenso wie die Luft der
Aborte und
Küchenausgüsse flüchtige
Stoffe, welche sich aus den
Abwässern, den
Exkrementen, aus Küchenabfällen entwickeln,
auf und
erhält dadurch übeln
Geruch, ohne eigentlich schädlich zu wirken. Nur bei
Stagnation solcher Abfallstoffe in den Leitungen
eines Kanalnetzes können sich durch Fäulnis derselben wirklich gesundheitsschädliche
Gase,
[* 2] wie
Ammoniak, Schwefelwasserstoff,
Kohlensäure, bilden. Um das Eindringen der in Wohn- und Wirtschaftsräume und städtische
Straßen zu
verhüten, werden
Wasserverschlüsse (s. d.), Ventilationsschächte und Dunstrohre angebracht.
Vor Entdeckung der
Bakterien als Erreger von
Infektionskrankheiten, und in England zum
Teil jetzt noch, hielt man fälschlicherweise
die Kanalgase
für die
Ursachen von
Krankheiten, wie
Typhus, Diphtherie u. a.