Kamee
(v. mittellat. camaeus oder camayx, »Sardonyx«; ital. cammeo, franz. camée) bedeutet, ursprünglich mit der Beschränkung auf Mehrfarbigkeit des Materials (vgl. Kamaieu), jetzt jeden erhaben geschnittenen Stein oder eine in gleicher Weise behandelte Muschel. Wenn auch nicht nachzuweisen, ist doch anzunehmen, daß diese Art der Glyptik, den Grund des Bildes zu vertiefen, damit letzteres als Relief stehen bleibt, später aufgekommen sein müsse als das Intaglio, das Eingraben des Bildes; denn dieses Verfahren lag einer primitiven Kunststufe näher, und auch die in ältester Zeit fast ausschließlich gebräuchliche Verwendung der Gemmen [* 2] als Siegelsteine spricht hierfür.
Zur Herstellung der
Intaglios und Kameen
dient die
Technik des
Gravierens mit dem Rädchen. Das Rädchen (Stahlstifte von
verschiedener
Größe und Art der Zuspitzung) wird mit Schleifpulver
(Diamantstaub mit
Öl) bestrichen und durch ein
Schwungrad
in rascheste
Bewegung gesetzt, der
Stein aber derart dagegengehalten, daß die gewünschten Vertiefungen sich allmählich einschleifen.
Dem
Arbeiter liegt dabei ein
Modell vor.