Kalluihanf
(Kankhurahanf), s. Chinagras. ^[= (Fibragrás, Fibre, Ramé, Ramié, Rhea fibre, chines. Tschuma, Kaukhurahanf, Kalluihanf, Tsio ...]
Kalluihanf
4 Wörter, 41 Zeichen
Kalluihanf
(Kankhurahanf), s. Chinagras. ^[= (Fibragrás, Fibre, Ramé, Ramié, Rhea fibre, chines. Tschuma, Kaukhurahanf, Kalluihanf, Tsio ...]
Chinaäpfel - Chinarind
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Seite 4.24.(Fibragrás, Fibre, Ramé, Ramié, Rhea [* 4] fibre, chines. Tschuma, Kaukhurahanf, Kalluihanf, Tsio oder Karao), Bastfaser aus den Stengeln mehrerer nahe verwandter Nesselpflanzen, besonders Boehmeria nivea Gaud. und B. tenacissima Gaud., welche behufs der Fasergewinnung vielfach kultiviert werden (s. Boehmeria). In der Regel versteht man unter Chinagras die feinere Faser der B. niyea, unter Ramé die Faser der B. tenacissima; doch werden diese Fasern sehr häufig miteinander verwechselt.
Bast
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Bast.Die Gewinnung der Faser erfolgt in verschiedener Weise. In China [* 5] werden die entblätterten Stengel [* 6] durch Schaben von der äußern Rinde befreit und der Sonne [* 7] ausgesetzt. Im Morgentau zieht man dann die Bastschicht ab und trocknet sie. In Indien zerbricht man die entblätterten Stengel, zieht sofort die Rinde mit dem Bast [* 8] ab, legt sie in Wasser, streift nach einiger Zeit die äußere Rinde ab, reinigt die Faser durch Streichen mit einem stumpfen Messer [* 9] und bleicht sie auf dem Rasen.
Der rohe Bast der B. nivea ist weißlich bis licht bräunlich, bisweilen etwas grünlich, bildet 0,5-2 m lange Stränge und wird seiner außerordentlichen Festigkeit [* 10] halber bisweilen zu Seilerarbeiten benutzt. In der Regel aber wird er mit Aschenlauge und Seifenlösung weiterbehandelt und erscheint dann blendend weiß, seidenartig glänzend. Die gereinigte Faser (gebleichtes Chinagras, Rhea, Ramié) übertrifft alle andern Pflanzenfasern an Schönheit und besteht aus 10-22 cm langen Bastzellen.
Ost-Indien
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Ostindien.Das außerordentlich feine chinesische Grasscloth wird aus ungesponnenen, durch ein Klebmittel endweise aneinander gefügten Bastfasern gewoben und meist in China selbst verbraucht. Indische Nesselfasern kamen zuerst 1810 nach Europa [* 11] und wurden in Leeds [* 12] zu Seilerwaren verarbeitet; Spinnversuche in der Erdmannsdorfer Spinnerei blieben ohne Resultat, aber seit 1851 hat die Faser für die europäische Industrie schnell an Bedeutung gewonnen und wird jetzt aus Ostindien, [* 13] China, Japan, Java und den Sundainseln importiert.
Man hat geeignete Methoden für die Abscheidung der Faser und besondere Maschinen für deren Verarbeitung konstruiert und benutzt das Chinagras vielfach zu allerlei Mischgespinsten und Mischgeweben mit Baumwolle [* 14] und Wolle, die alle dadurch verschönert werden; besonders tauglich ist es für batistartige Gewebe [* 15] und Damaste. Hauptsitz der Fabrikation ist England und Schottland, doch hat dieselbe auch anderwärts, namentlich im südlichen Frankreich, Bedeutung gewonnen.