Kalktuff
(Duckstein,
Tuffstein,
Süßwasserkalk), lockerer
Kalkstein, welcher in süßen Gewässern abgesetzt, durch die
in ihm enthaltenen Pflanzenteile sehr porös gehalten und stets das
Produkt der Auslaugung von kohlensaurem
Kalk aus ältern
Gebirgen ist, an deren
Rand sich der
Tuff besonders in
Thälern abgesetzt hat. Die Kalktuffe
sind meist sehr jungen
Ursprungs, die wichtigsten Tuffbildungen
Deutschlands
[* 2] sind diluvial
(Weimar,
[* 3]
Kannstatt
[* 4] etc.) oder alluvial
(Meißen,
[* 5] Norddeutschland
im
Norden
[* 6] des
Harzes, in fast allen Teilen der
¶
mehr
Schwäbischen Alb etc.) und enthalten auch verschiedenartige Einschlüsse: die alluvialen
Tuffe nur solche von lebenden Tier- und Pflanzenarten (Hirsch,
[* 8] Pferd,
[* 9] auch Mensch, Landschnecken, Bachschnecken, Blätter von unsern
Waldbäumen u. dgl.), die diluvialen dagegen auf
andre Lebensbedingungen hinweisende Reste. Eine Abart des Kalktuffs
ist der bald schalige, bald dichte, oft durch
parallele, langgezogene Blasenräume poröse Travertin, der sich besonders an den Kaskaden bei Tivoli in Italien
[* 10] bildet. Man benutzt
Kalktuff
zu Beeteinfassungen in Gärten, zu Grotten und in Aquarien. Aus Röhrenstücken zusammengesetzter Kalktuff
, der durch Überrindung
von später verwesten Wurzeln, Schilf etc. entstanden ist, wurde früher als Beinbrech, Beinwell bei Knochenbrüchen
benutzt.