K,Alkalimetall, findet sich nicht gediegen in der
Natur, aber weitverbreitet in zahlreichen
Verbindungen. Kalium ist
das
Metall der
Pottasche, des
Salpeters, überhaupt aller
Kalisalze (s. d.) und wird dargestellt, indem man
ein sehr inniges Gemisch von kohlensaurem
Kali mitKohle in einem eisernen Destillationsapparat sehr stark erhitzt. Die
Kohle
entzieht der
Kohlensäure u. dem
KaliSauerstoff, und es entweichen
Kohlenoxyd
und Kalium, welch letzteres in einer
Vorlage sich verdichtet
und unter sauerstofffreiem
Steinöl aufgefangen wird. Kalium ist silberweiß, metallisch glänzend, das
Atomgewicht
ist 39,04, das
spezifische Gewicht 0,87. Bei 15° ist Kalium knetbar, in der
Kälte spröde, es schmilzt bei 62,5,° verdampft
bei Rotglut und bildet einen grünen
Dampf.
[* 2]
An der
Luft läuft es sofort an, indem sich
Kaliumhydroxyd bildet, und bei höherer
Temperatur verbrennt
es mit violetter
Flamme
[* 3] zu
Kaliumoxyd. Es entzieht den meisten Sauerstoffverbindungen den
Sauerstoff, um
Kaliumoxyd zu bilden,
während letzteres bei genügend hoher
Temperatur sogar durch
Eisen
[* 4] zersetzt wird. Auf
Wasser rotiert Kalium, indem es dasselbe
lebhaft zersetzt und sich oxydiert. Der dabei entwickelte
Wasserstoff entzündet sich und verbrennt mit
violetter
Flamme. Wegen dieser großen
Affinität zum
Sauerstoff muß Kalium beständig unter
Steinöl aufbewahrt werden. Es verbindet
sich auch direkt mit
Chlor,
Schwefel und
Phosphor, ist einwertig und bildet mit
Sauerstoff drei
Oxyde, von welchen das
Kaliumoxyd
(Kali) K2O weitaus am wichtigsten ist. Kalium wurde zuerst von
Davy 1807 dargestellt.
(Kalimetall, Potassium); das im Kali enthaltene metallische Element; es ist auch eine käufliche Ware, die für
wissenschaftliche Zwecke und zur Belehrung angehender Chemiker da sein muß. Weil dasselbe gar nicht luftbeständig ist,
hält und versendet man es in festverschlossenen Gläsern unter Steinöl oder Benzin, also Flüssigkeiten, die
keinen Sauerstoff enthalten; man erhält es gewöhnlich in Form leichter Kügelchen von etwa Erbsengröße, die durch eine
äußere Oxydschicht weißlich erscheinen.
Man läßt nämlich das geschmolzene Metall tropfenweise durch einen Trichter in die Gläschen fallen und verkorkt und verbindet
diese rasch. Die kurze Berührung mit der Luft während des Fallens bewirkt die Bildung einer Oxydhaut,
indes der Kern metallisch bleibt. Unter der Benzinschicht erscheint das Metall ohne Oxyd, in bläulich silberweißen, glänzenden
Kugeln; es ist weich und knetbar wie Wachs und sogar leichter als Wasser (spezif. Gewicht 0,865). Ein abgeschnittenes Stückchen,
an die Luft gebracht, verliert alsbald seinen Glanz durch die beginnende Oxydation, die bald, weiter
nach innen gehend, das Ganze in eine zerklüftete Oxydmasse umwandelt, welche begierig Feuchtigkeit und Kohlensäure aus
der Luft anzieht.
Wird
ein Stückchen K. auf Wasser geworfen, so tritt sofort eine heftige Reaktion ein: das Metall zersetzt Wasser, um sich
aus dem Sauerstoff desselben zu oxydieren. Infolge der dabei frei werdenden Hitze schmilzt das Metall
zur heißen Kugel, welche, von den entwickelten Dämpfen getrieben, auf der Wasserfläche hin- und herrennt, gefolgt von
einer schön violetten Flamme; diese aber hat ihren Ursprung darin, daß das bei der Zersetzung frei werdende Wasserstoffgas
sich sogleich entzündet und die Färbung der Flamme rührt von den sich beimischenden und mit verbrennenden
Kaliumdämpfen her.
Dieses Experiment, wobei natürlich die Kaliumkugel kleiner und kleiner wird, endet allemal mit dem Zerspringen des letzten
Restes derselben unter Explosion; das gebrauchte Wasser, in welchem sich das entstandene Kali, also das Kaliumoxyd, immer
sofort aufgelöst hat, ist nun zur mehr oder weniger starken Ätzkalilauge geworden. Die Darstellung
des K. aus dem kohlensauren Kali geschieht durch einen Glüh- und Destillationsprozeß, wobei durch Kohle dem Salze zugleich
die Kohlensäure und derjenige Sauerstoff entrissen wird, der das Metall oxydiert hat; letzteres wird somit isoliert und
geht dampfförmig in eine gekühlte Vorlage über, wo es sich verdichtet und in Steinöl aufgefangen
wird. Man muß beim Umgang mit K. sehr vorsichtig sein und jede Spur Feuchtigkeit fernhalten. - Zollfrei.