1) Stadt in Südtirol, Bezirkshauptmannschaft
Bozen,
[* 2] rechts am
Eisack und der
Brennerbahn, hat ein Bezirksgericht,
ein Kapuzinerkloster mit der Loretokapelle, welche einen prächtigen spanischen Kirchenschmuck, schöne Gemälde, Elfenbeinarbeiten
u. a. enthält,
Bergbau
[* 3] auf
Blei,
[* 4]
Kupfer,
[* 5]
Silber und
Zink (am Pfunderer- und am
Schneeberg) eine Schmelzhütte und (1880) 638 Einw.
Nördlich über auf einem hohen, steilen
Felsen das Benediktinerinnenkloster
Säben, einst eine rätische
Feste, später das
römische
KastellSabiona, dann Bischofsitz, welcher 992 nach
Brixenübertragen wurde, und hierauf Sitz von
Burggrafen, deren
einer, Leutold von
Säben, ein hervorragender
Minnesänger war. - 2) Stadt in
Italien,
[* 6] s.
Clusone.
Stadt in der österr. Bezirkshauptmannschaft Bozen in Tirol,
[* 8] am rechten Ufer der Eisack, in 516 m Höhe,
in einem militärisch wichtigen Engpaß und an der Linie Franzensfeste-Bozen-Ala der Österr. Südbahn (Brennerbahn), Sitz eines
Bezirksgerichts (265,31 qkm, 9579 deutsche kath. E.) und einerBerg- und Hüttenverwaltung, überragt von der Burg Branzoll
und dem Kloster Säben (Römerkastell Sabiona) auf einem Felsen (150 m), hat (1890) 711E., Post, Telegraph
[* 9] und
ein Kapuzinerkloster (1699) mit Gemälden aus der Schule Murillos und von Benvenuto Cellini; dem Kloster gehörte Joachim Haspinger
an. In der Nähe am Pfundererberge Bergbau auf silberhaltigen Bleiglanz, Zinkblende und Kupferkies, bereits im 15. Jahrh. von
den Fugger von Augsburg
[* 10] betrieben, jetzt Staatseigentum. – Das Kloster Säben, seit 1685 Benediktinerinnenkloster, war
bis ins 10. Jahrh. Bischofssitz, der von da nach Brixen verlegt wurde.