Kaiseregg
oder
Kaisereggschloss (Kt. Bern
und Freiburg).
2189 m. Hauptgipfel einer z. T. felsigen und z. T. mit Alpweiden bestandenen
Gebirgsgruppe, sö. über dem
Schwarzsee und nw. über
Boltigen im
Simmenthal. Die ganze Gruppe bildet einen
nahezu geschlossenen Gebirgskranz und trägt folgende Einzelgipfel und -kämme:
Klushorn (1697 m) über
Boltigen,
Kilchfluh
(1955 m),
Küharnisch (2094 m),
Widdergalm (2177 m),
Gemschgrätli (2100 m),
Stierengrat oder Schwarzefluh (2110, 2151, 2163, 2089 m),
Hasensprungspitzen (2076 m),
Parwengi (2037 m), Kaiseregg
(2189 m), Schafmätteli (2106 m),
Teuschlismad
(2097 m), Kühspitzen (2108, 2130 m) mit der nach SW. vorgelagerten
Neuschelsfluh oder
Kühbodenfluh (1956, 1960 m) und dem
Källazhorn (1972 m), dann
Schafberg (2243 m), Rothekasten (2221 und 2202 m),
Pfaffen (2029 m) und endlich Küblisgrat (2019
m) gegenüber dem
Klushorn.
Dieser nahezu kreisrunde Wall umschliesst zu einem Teil die grosse
Freiburger
Kaisereggalp und die
Berner
Walopalp. Die Sennen
auf der
Kaisereggalp legen dem obersten Felsgipfel der Kaiseregg
den Namen
Kaisereggschloss bei, während sie einen andern
aus dem gleichen verwitterten
Kamm herauspräparierter Felsturm das
Riesenporthorn (2048 m; Grenzstein
zwischen Bern
und Freiburg)
nennen. Die Kaiseregg
ist vom
Schwarzsee aus auf einem guten Fussweg in 3 Stunden zu erreichen. Noch abwechslungsreicher
ist der Aufstieg von
Boltigen aus (4 Stunden).
Bietet eine der ausgedehntesten und interessantesten Rundsichten der
Freiburger
Alpen; besonders schön ist der Blick auf die
Berner und Waadtländer
Alpen und das Massiv des
Mont Blanc. Reiche Flora. Der Name Kaiseregg
wie
Käsenberg
oder
Cousinbert von
«Käser, Käserei» herzuleiten und daher richtiger Käseregg zu schreiben. Der Bergstock besteht wie die
ganze Kette von
Jaun bis zur
Schwarzen Fluh aus dichtem Malmkalk, auf den nach unten Mergelkalke des Dogger, Schiefer
des obern Lias und die Trias der Salzmatt (beim
Schwarzsee) folgen.
Kaisereggalp und
Walopalp liegen auf oberer Kreide und Neocom,
die hier zwischen der
Reidigenfluh und dem
Kamm der Kaiseregg
eine Mulde bilden.