Küchenmeister
,
Friedrich,
Mediziner, geb. zu
Buchheim bei
Lausigk, studierte seit 1840 in
Leipzig
[* 2] und
Prag
[* 3] und
ließ sich 1846 in
Zittau
[* 4] als
Arzt nieder, von wo er 1859 nach
Dresden
[* 5] übersiedelte. Nach einer
Arbeit über
Eierstockskrankheiten lieferte Küchenmeister
eine Untersuchung über Kaninchentyphus, bei welcher er zum erstenmal
den
Cysticercus pisiformis, die
Netz- und Bauchfinnen der Leporinen, sah. 1852 publizierte er seine
»Versuche über die
Metamorphose
der
Finnen in
Bandwürmer«, 1853 die
»Entdeckung über die Umwandlung der sechshakigen
Brut gewisser
Bandwürmer
in Blasenbandwürmer«; auch unterschied er die großen menschlichen
Bandwürmer, beschrieb 1853 das Männchen der
Krätzmilbe
und beteiligte sich lebhaft an der Trichinenfrage. Er prüfte auch die Wirksamkeit der Wurmmittel, erkannte 1850 die tödliche
Wirkung des
Perubalsams auf
Krätzmilben
[* 6] und machte Untersuchungen über die Löslichkeit der diphtheritischen
Häute, durch welche das
Kalkwasser zu einem Volksmittel wurde.
Zahlreiche Arbeiten lieferte er auch zur Geschichte der Medizin und über medizinische Praxis und Diagnose;
auch beteiligte er sich an der Agitation für Feuerbestattung und wurde einer der Hauptbegründer des Krematoriums in Gotha. [* 7] Er schrieb: »Über Cestoden« (Zittau 1853);
»Die Parasiten des Menschen« (mit Zürn, 2. Aufl., Leipz. 1878-81; engl. 1857);
»Die therapeutische Anwendung des kalten Wassers bei fieberhaften Krankheiten« (Berl. 1869);
»Dr. M. Luthers Krankengeschichte« (Leipz. 1881);
»Die angeborne vollständige seitliche Verlagerung der Eingeweide [* 8] des Menschen« (das. 1883);
auch mehrere Schriften über Feuerbestattung.