(das antike Bylazora, neugriech. Belesa), Stadt im türk.
Wilajet Salonichi,
Station der
Eisenbahn Salonichi-Mitrowitza, zu beiden Seiten des
Wardar, mit abschüssigen
Gassen und 6000 Einw., Sitz eines
Kaimakams und
eines
Erzbischofs.
Als solcher unterdrückte er die fanatischen Orthodoxen, entfernte unwürdige Beamte von ihren
Stellen und ließ die Anführer
früherer
Aufstände hinrichten. Seine
Politik war umsichtig, schlau und hinterlistig, sein
Verfahren fest und klug, aber schonungslos;
er war unbestechlich, aber auch unerbittlich. Nachdem er die zerrütteten
Finanzen geordnet sowie Kriegsmut und Nationalgefühl
der
Osmanen neu belebt hatte, führte er
Heer undFlotte in
Person gegen die venezianische
Seemacht, stellte die gesunkene
Kriegszucht
wieder her, demütigte die
Janitscharen, eroberte
Siebenbürgen,
Tenedos,
Lemnos und die Stadt Yanowa in
Persien, dämpfte
Aufstände
in
Syrien und
Ägypten,
[* 4] deckte die
Grenzen
[* 5] des
Reichs durch neue
Bollwerke, erbaute die neuen
Schlösser der
Dardanellen, bereicherte den Reichsschatz und brachte die
Pforte auch im
Ausland zum Ansehen. Köprülü starb in
Adrianopel,
nachdem er seinen Sohn zum Nachfolger in seinem
Amt empfohlen hatte.
2)
Achmed, Sohn des vorigen, geb. 1630, war anfänglich von seinem
Vater zu einem Ulema (Gesetzgelehrten)
bestimmt, dann aber mit der Statthalterschaft von
Erzerum, hierauf mit der von
Damaskus betraut worden.
Weise und uneigennützige
Verwaltung dieser
Posten erwarb
ihm die
Liebe seiner Untergebenen, eine erfolgreiche
Unternehmung gegen die
Drusen
[* 6] das Vertrauen
des
Sultans.
Letzterer rief ihn in die Hauptstadt, machte ihn zum
Kaimakam oder Stellvertreter seines
Vaters
und nach dessen
Tod zum
Großwesir.
SeinenVater an wissenschaftlicher
Bildung und Staatsklugheit übertreffend, hat er 15 Jahre hindurch das
Reich klug und streng
verwaltet und viel für dessen
Ordnung und Vergrößerung gethan. Er führte viele
Kriege, erlangte selbst nach der
Niederlage
bei St. Gotthardt den günstigenFrieden von Vasvár 1664, in
dem erGroßwardein
[* 7] und
Neuhäusel behauptete,
und eroberte im
September 1669 nach einer 29monatlichen Belagerung
Kreta und 1672 Kamenez. Daneben unterstützte er Dichter,
Geschichtschreiber und Rechtsgelehrte und gründete eine öffentliche
Bibliothek; selbst im Feldlager beschäftigte er sich
mit den
Wissenschaften. Köprülü starb auf einer
Reise ins kaiserliche
Lager
[* 8] bei
Adrianopel.
4) AmudschasadeHussein,
Neffe von Köprülü 1), hatte sich unter seinem Oheim und dessen
Söhnen zum Staatsmann gebildet und als
Statthalter
von
Belgrad wie auch im
Krieg durch klugen
Rat bemerkbar gemacht und ward 1697 unter
Mustafa II. zum
Großwesir erhoben. Seine
erste That war der
Abschluß des
Friedens zu Karlowitz. Überhaupt war seine
Politik eine gemäßigte und
friedliebende. Er milderte den
Druck, der auf den
Christen lastete, sorgte für den religiösen
Unterricht des
Volkes, gründete
Schulen, öffentliche Anstalten und Bauwerke, einige sogar auf eigne
Kosten, sorgte für die Sicherheit der
Grenzen und die
Ordnung im
Staatshaushalt und war ein
Gönner der Dichter und
Gelehrten. Er starb