Köpenick
(offiziell Cöpenick), [* 2] Stadt im preuß. Regierungsbezirk Potsdam, [* 3] Kreis [* 4] Teltow, auf einer Insel der Spree, in welche hier die Dahme mündet, und an der Linie Berlin-Sommerfeld der Preußischen Staatsbahn, mit Berlin [* 5] durch Dampfschiffahrt verbunden, hat eine evang. Kirche, ein königliches Schloß mit Rittersaal (1681 erbaut), Kapelle (den ¶
mehr
Reformierten eingeräumt) und schönem Garten,
[* 7] ein Schullehrerseminar (im Schloß), ein Amtsgericht, eine Pferdeeisenbahn, eine
große Färberei und Garderobereinigungsanstalt (1825 Arbeiter), eine Glas-, eine Linoleum- und eine chemische Fabrik, Traubenzucker-,
Tapeten-, Zichorien-, Shoddy-, Siegellack-, Tinten-, Lack- und Firnisfabrikation, Dampfschneide- und Dampfmahlmühlen und (1885)
11,357 meist evang. Einwohner. - Köpenick
war um 1157 Residenz des Fürsten der Heveller, Jacze. Der Besitz der
Stadt gab um 1240 Anlaß zu einem Krieg zwischen Meißen
[* 8] und Brandenburg,
[* 9] wobei letzteres die Oberhand behielt. Die Stadt war
häufig der Aufenthaltsort der brandenburgischen Kurfürsten (Joachim II. starb hier 1571), und 1730 hielt das Kriegsgericht,
das über den Kronprinzen Friedrich urteilen sollte, seine Sitzungen im Schloß ab. In der Nähe große Kiefernwaldungen,
der Müggelsee und die von den Berlinern vielbesuchten Müggelberge.