Das im laufenden Alphabet nicht Verzeichnete ist im Register des Schlußbandes aufzusuchen.
Königshütte
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Das im laufenden Alphabet nicht Verzeichnete ist im Register des Schlußbandes aufzusuchen.
Königshütte,
[* 3] Stadt im preuß. Regierungsbezirk Oppeln, [* 4] Kreis [* 5] Beuthen, [* 6] im Mittelpunkt des oberschlesischen Hütten- und Steinkohlendistrikts, Knotenpunkt der Linien Gleiwitz-Beuthen-Schwientochlowitz und Tarnowitz-Schoppinitz der Preußischen Staatsbahn, 282 m ü. M., hat eine evangelische und 2 kath. Kirchen, eine Synagoge, ein Gymnasium, ein Amtsgericht, eine Berginspektion, ein Revieramt und (1885) 32,072 Einw., darunter 3849 Evangelische und 951 Juden.
Königshütte
, das 1869 durch die Vereinigung mehrerer durch
Bergbau
[* 7] und Hüttenbetrieb mächtig herangewachsener ländlicher Ortschaften
zur Stadt erhoben wurde, besitzt das größte Hüttenetablissement
Schlesiens, das 1797 angelegt wurde
und sich ehemals im
Besitz des
Staats befand. Mit demselben wurden das
Puddel- und
Walzwerk
[* 8] Alvenslebenhütte und das Zinkwerk
Lydogniahütte, auf der seit 1809 zuerst in
Schlesien
[* 9] aus
Galmei
Zink bereitet wurde, vereinigt. 1884 wurde noch eine
Hütte
für Kupferextraktion neu hinzugebaut.
Dieses Etablissement gehört der vereinigten Königs- und Laurahütten-Aktiengesellschaft und produziert jährlich mit etwa 4000 Arbeitern in 7 Hoch-, 40 Puddel-, 43 Gas-, Schweiß-, Glüh-, 3 Bessemer-, einem Martin-, 12 Zinköfen und der Kupferextraktion etwa 8½ Mill. Doppelzentner Roheisen, 400,000 Doppelzentner Stabeisen und Bleche, 250,000 Doppelzentner diverse Stahlschienen, Bandagen- und Stabstahl, 125,000 Doppelzentner Rohzink und 5000 Doppelzentner Zementkupfer.
Zum
Hüttenwerk gehören ferner eine Koksanstalt, eine
Eisen- und Stahlgießerei, eine Schamotteziegelei, eine Räderfabrik,
Schmiede- und Dreherwerkstätte und eine Gasanstalt. In unmittelbarer
Nähe der Stadt befinden sich mehrere Steinkohlengruben,
darunter die fiskalische
Grube »König« mit 8
Schächten, 3000 Arbeitern und einer jährlichen
Produktion von 11 Mill. Doppelzentner
Kohlen im Wert von 4¼ Mill.
Mk. und die zur Königshütte
gehörige Lauragrube mit 2100 Arbeitern und einer jährlichen
Produktion
von 7½ Mill. Doppelzentner
Kohlen im Wert von 3½ Mill. Mk. Außerdem hat Königshütte
eine große Dampfmahlmühle
nebst Dampfbäckerei,
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eine Glashütte, eine Dampfschneidemühle, bedeutenden Kohlen- und Holzhandel, Ziegeleien etc.