Kölcsey
(spr. költsche-i), Franz, ungar. Schriftsteller, geb. zu Szödemeter in Siebenbürgen, studierte zu Debreczin [* 2] und kam 1809 als Jurat der königlichen Tafel nach Pest. Hier veröffentlichte er 1813 seine ersten poetischen Versuche und begründete 1826 die Zeitschrift »Elet és irodalom« (»Leben und Litteratur«),
für die er eine große Anzahl philosophischer, kunstgeschichtlicher und kritischer Aufsätze schrieb. Auf dem Landtag von 1832 bis 1836 erschien er als Deputierter des Szathmárer Komitats und war der gewandteste Sprecher der liberalen Partei. Er starb in Szathmár. Die ungarische Akademie hatte ihn schon bei ihrer Gründung zum Mitglied ernannt. Seine »Gesammelten Werke« (2. Aufl., Pest 1863, 8 Bde.) wurden von P. Szemere herausgegeben. Sein historisch interessantes »Tagebuch« vom Landtag von 1832 bis 1836 erschien in Pest 1848 (neue Ausg. 1874).