Köchel
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Ludwig, Ritter von, Musikgelehrter und Naturforscher, geb. zu Stein in Niederösterreich, studierte zu Wien [* 2] die Rechte, leitete 1827-42 die Erziehung der österreichischen Erzherzöge Albrecht, Karl Ferdinand, Friedrich und Wilhelm und begleitete dann den Erzherzog Friedrich nach Algier, Spanien, [* 3] England und Schottland. Mit Vorliebe der Botanik ergeben, machte er 1845, 1847 und 1853 botanische Studienreisen, die ihn nach Italien [* 4] und Sizilien, [* 5] Frankreich und der Schweiz [* 6] wie auch nach Rußland, Norwegen [* 7] und Schweden führten.
Schon 1832 zum kaiserlichen
Rat ernannt und 1842 in den Adelstand erhoben, ließ sich Köchel
1850 in
Salzburg
[* 8] nieder, wo er zeitweilig
als k. k.
Schulrat fungierte, später aber ausschließlich seinen naturwissenschaftlichen und musikalischen
Studien lebte. Er starb in
Wien.
Mehr als durch seine botanischen
Verdienste und ein Werk über die
»Mineralien
[* 9] des
Herzogtums
Salzburg«
(Wien 1859) hat sich Köchel
einen
Namen erworben durch sein »Chronologisch-thematisches Verzeichnis sämtlicher
Tonwerke W. A.
Mozarts« (Leipz. 1862),
dem bereits eine Arbeit »Über den Umfang der musikalischen Produktion W. A. Mozarts« (Salzb. 1862) vorausgegangen war. Später veröffentlichte auf Grund urkundlicher Forschungen noch: »Die kaiserliche Hofmusikkapelle in Wien von 1543 bis 1567« (Wien 1868) und »Johann Jos. Fux, Hofkompositor und Hofkapellmeister der Kaiser Leopold I., Joseph I. und Karl VI.« (das. 1872). ¶