Joh. Friedr., Forstmann, geb. zu
Dresden, studierte 1846-48 an der Forstakademie Tharandt, dann ein Jahr an der UniversitätLeipzig. Seit 1849 war er bei der
sächs. Forsteinrichtungsanstalt beschäftigt, trat 1857 als Forstmeister für die
im böhm. Riesengebirge gelegene Waldherrschaft Hohenelbe in den Dienst des Grafen von Morzin und übernahm 1862 die Direktion
der böhm. Forstlehranstalt Weißwasser. 1866 wurde er als Oberforstrat und Direktor an die königlich sächs. Forstakademie
Tharandt berufen, 1876 zum Geh. Forstrat, 1878 zum Geh. Oberforstrat ernannt. Außer durch zahlreiche Abhandlungen in
forstlichen Zeitschriften hat er sich durch sein Lehrbuch «Die Forsteinrichtung»
(Dresd. 1871; 5. Aufl. 1893) einen Namen erworben; er tritt darin für die von Preßler begründete «Reinertragslehre»
ein und entwickelt ein besonderes Verfahren der Forsteinrichtung, das der «Bestandswirtschaft» (s. Kombinierte Methoden). Das 13. Heft
des «Amtlichen Berichts über die Wiener Weltausstellung 1873» (Braunschw. 1874) enthält J.s Bericht über
die «Forstwirtschaft». Das Handbuch von Ratzeburg: «Die Waldverderber
[* 7] und ihre Feinde», bearbeitete er in 7. Auflage vollständig
neu (Berl. 1876),
eine 8. Auflage u. d. T. «Lehrbuch der mitteleurop.
Forstinsektenkunde» giebt er in Verbindung mit H. Nitsche heraus (Wien 1885 fg.). 1868-87 redigierte er
das «Tharandter forstliche Jahrbuch» (20 Bde., Dresden). Für das «Handbuch der Forstwissenschaft» von Lorey (Tüb. 1887 u.
1888) hat er den Abschnitt «Forsteinrichtung» bearbeitet. 1873 erschien der erste Jahrgang
seines «Forst- und Jagdkalenders» (jährlich 2 Bände, Berlin),
[* 8] seit 1882 bis jetzt fortgesetzt von J. und Behm.