Joule
(spr. dschaul),
James
Prescott,
Physiker, geb. zu
Salford, lebt als
Brauer daselbst. Er kann als
der experimentelle Begründer der mechanischen
Wärmetheorie bezeichnet werden; in seiner 1843 erschienenen Experimentaluntersuchung
über erwärmende
Wirkungen der
Magnetelektrizität
[* 3] leitete er zum erstenmal aus seinen
Versuchen den Arbeitswert der Wärmeeinheit
ab und sprach die Überzeugung aus, »daß man immer, wo man eine mechanische
Kraft
[* 4] aufwendet, ein genaues
Äquivalent an
Wärme
[* 5] erhält«. Um diesen
Satz, der im
Grund nichts andres als das ein Jahr vorher von R.
Mayer ausgesprochene
Prinzip von der
Erhaltung der
Kraft ist, zu beweisen, ließ er weitere
Versuche folgen. Er maß die bei dem Durchtritt von
Wasser
durch enge
Röhren,
[* 6] die bei der
Kompression der
Luft und die bei der
Reibung
[* 7] fester und flüssiger
Körper
durch die aufgewandte
Arbeit erzeugte
Wärme und fand, daß stets die gleiche
Arbeit erforderlich ist, um eine Wärmeeinheit
zu erzeugen. Im
Mittel ergibt sich aus seinen
Versuchen die
Arbeit von 425
Meterkilogramm als das
Äquivalent der
Wärme, die 1 kg
Wasser um 1° C. erwärmt.
Andre
Arbeiten von J., zum Teil mit
William
Thomson unternommen, beziehen sich
auf die neuere Gastheorie. Auch entdeckte er das
Gesetz der Erwärmung der
Körper, durch welche ein
galvanischer Strom fließt
(Joule
sches
Gesetz). Seine
Arbeiten über das mechanische Wärmeäquivalent erschienen deutsch von
Spengel (Braunschw. 1872).
Vgl. »Scientific papers of James Prescott J.« (Lond. 1884, Bd. 1).