Jaromierz
(tschech. Jaromer, spr. -mjersch), Stadt in der böhm. Bezirkshauptmannschaft Königinhof, in nächster Nähe der Festung [* 2] Josephstadt (s. d.), an der Mündung der Aupa in die Elbe (mit Kettenbrücke) und an der Pardubitz-Reichenberger Bahn gelegen, hat 2 Vorstädte, ein Bezirksgericht, eine Dekaneikirche mit Grabmal des 1554 hier ermordeten litauischen Fürsten Dimitri Sanguszko, eine Staats-Gewerbeschule, Flachsspinnerei, Bierbrauerei, [* 3] Fabrikation von Zucker [* 4] und Kaffeesurrogaten, bedeutende Märkte und (1880) 6555 Einw. -
J. ward im 14. Jahrh. Leibgedingstadt und erhielt ansehnliche Privilegien. 1421 wurde es von den Hussiten erstürmt und 1645 von den Schweden [* 5] unter Torstensson belagert. 4 km nördlich von J. liegt der Wallfahrtsort Herzmanitz, Geburtsort Albrechts von Wallenstein.