Japanisches
Heerwesen. I. Landheer. Statt der frühern, aus den Kontingenten der Daimio und den Truppen des Shogun bestehenden Heeresmacht wurde eine stehende Armee aus Infanterie, Kavallerie, Artillerie und Geniesoldaten und eine Kriegsflotte geschaffen. Bei der Einrichtung der Armee vertraute man anfangs franz. Offizieren die Leitung an. Später schuf man die Wehr- und Heerordnung nach deutschem Muster. Durch Gesetz vom nebst Ergänzung vom ist die allgemeine Wehrpflicht eingeführt.
Dieselbe beginnt mit vollendetem 20. Lebensjahre und dauert 3 (4) Jahre im stehenden
Heere (in der Marine), 4 (3)
Jahre in der Reserve und 5 Jahre in der
Territorialarmee. Außerdem gehört jeder Wehrfähige vom 17. bis 40. Lebensjahr zur
Nationalarmee. Wehrpflichtige von 17 bis 27 Jahren, welche eine gewisse
Bildung nachweisen und sich selbst unterhalten, dienen 1 Jahr
bei der Fahne, 2 Jahre in der Reserve und 5 Jahre in der
Territorialarmee. Rekruten, welche bei der zweiten
Stellung (im 21.
Jahre) untauglich befunden werden, treten zur
Territorialarmee, diejenigen, deren Reklamationen wegen besonderer
Familienverhältnisse 3 Jahre lang anerkannt werden sowie Volksschullehrer nach sechswöchiger Ausbildung zur Nationalarmee
über. Das Rekrutenkontingent wird alljährlich festgesetzt; die ausgelosten Mannschaften
bleiben 1 Jahr
zur
Verfügung der Ersatzbehörden und treten dann zur Nationalarmee über.
Im Frieden besteht die Armee aus 1 Garde- und 6 Territorialdivisionen (Tokio, [* 2] Sendai, Nagoja, Osaka, Hiroshima, Kumamoto) und der Brigade von Jesso; die Garde rekrutiert sich aus allen Regionen. Jede Division besteht aus 2 Infanteriebrigaden, 1 Kavallerieabteilung (3 Eskadrons), 1 Feldartillerieregiment, 1 Genie- und Trainbataillon, jede Infanteriebrigade aus 2 Regimentern zu 3 Bataillonen à 4 Compagnien, jedes Feldartillerieregiment aus 6 Batterien zu 6 Geschützen, jedes Geniebataillon aus 3 Compagnien, jedes Trainbataillon aus 2 Eskadrons.
Die Brigade von Jesso wird aus Freiwilligen gebildet und umfaßt 2 Bataillone zu 6, und 2 zu 4 Compagnien, je 1 Kavallerie-, Gebirgsartillerie- und Geniekorps. Außerdem sind vorhanden 4 Festungsartillerieregimenter zu 3 Bataillonen à 3 Compagnien, eine Miliz von Tsushima zur Verteidigung der Inseln mit 1 Infanteriecompagnie und 1 Festungsbatterie sowie ein Gendarmeriekorps von 6 Legionen zu 4-8 Compagnien. Die Infanterie führt den Hinterlader Muriata (11 mm-Kaliber), die Kavallerie den Säbel und Karabiner Muriata, die Garde außerdem Lanzen, die Artillerie 7 cm-Kanonen aus Bronze. [* 3]
Die Friedensstärke (1892) ergiebt sich aus folgender Übersicht:
Offiziere | Beamte | Ärzte | Unteroffiziere | Mannschaften | Handwerker | Zusammen | Pferde | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
84 Bataillone | 1873 | 188 | 560 | 3948 | 40359 | 1048 | 47976 | 380 |
21 Eskadrons | 126 | 14 | 56 | 273 | 2981 | 133 | 3583 | 3234 |
42 Feldbatterien | 228 | 47 | 81 | 475 | 3840 | 172 | 4843 | 2115 |
36 Festungsartilleriecompagnien | 280 | 24 | 72 | 596 | 5616 | 156 | 6744 | 40 |
21 Geniecompagnien | 121 | 14 | 41 | 242 | 2200 | 110 | 2728 | 128 |
14 Traineskadrons | 91 | 14 | 49 | 245 | 1240 | 2503 | 4142 | 2028 |
6 Legionen Gendarmerie | 47 | 19 | - | 247 | 800 | - | 1113 | 54 |
Zusammen | 2766 | 320 | 859 | 6026 | 57036 | 4122 | 71129 | 7979 |
Brigade von Jesso | 49 | 11 | 43 | 189 | 2227 | 10 | 2529 | 374 |
Miliz von Tsushima | 12 | 3 | 12 | 25 | 193 | 16 | 261 | 4 |
Im Kriege erhält jede Division die erforderlichen Kolonnen und den Train. Die Territorialarmee stellt 12 Infanterieregimenter, 12 Pelotons Kavallerie und 12 Geniecompagnien.
II. Kriegsflotte. Die Flotte umfaßt 10 Panzer- und Panzerdeckschiffe mit 33328 t Gehalt, 45361 indizierten Pferdestärken, 87 Geschützen unter und 101 über 10 cm-Kaliber, 11 Kreuzer, 2 Radavisos, 7 Kanonenboote, 2 Torpedofahrzeuge, 3 Hochseetorpedoboote, 11 Torpedoboote und 3 Schulschiffe, zusammen 49 Fahrzeuge mit 62228 t Gehalt, 87256 Pferdestärken, 198 bez. 215 Kanonen.
Das Personal der Marine bestand (1892) aus 4 Vice-, 5 Konteradmiralen, 15 Schiffs-, 16 ¶
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Fre-872 gatten-, 30 Korvettenkapitänen, 135 Lieutenants, 124 Unterlieutenants, 100 Fähnrichen, 80 Aspiranten, zusammen 509 Offizieren, 865 Unteroffizieren, 3500 Matrosen und 500 Arbeitern.