Jalabert
(spr. schalabär), Charles François, franz. Historienmaler, geb. zu Nîmes, begann mit 20 Jahren in Paris seine künstlerischen Studien und wurde Schüler der École des beaux-arts und Delaroches. Als er ¶
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1842 den zweiten römischen Preis erhielt, ging er nach Italien, wo er sich fast vier Jahre ausbildete. Seine Bilder sind von geschickter Komposition und großer Freiheit der Bewegung, aber namentlich in den religiösen Darstellungen allzu zart und oft geziert, so daß er in den Scenen der Leidensgeschichte Christi eine gewisse schmachtende Melancholie zeigt. Nachdem er 1847 mit einem Vergilius, der bei Mäcenas die «Georgica» vorliest, debütiert hatte (Museum des Luxembourg), folgten in den nächsten Jahren unter andern: die Nymphen dem Gesang des Orpheus lauschend (1850), die Verkündigung (1853, Kapelle der Tuilerien), Christus am Ölberg, Romeo und Julie, Raffael in seinem Atelier (1857), eine Witwe, Christus auf dem Meer wandelnd (1863). Meisterhaft zeigt er sich auch im Porträt, namentlich in dem weiblichen, z. B.: die Großfürstin Maria von Rußland (1870), die Gräfin von Montijo, Graf und Gräfin von Paris, Herzog und Herzogin von Aumale u. a. Nachdem er in den Ausstellungen zahlreiche Medaillen erhalten hatte, wurde er 1855 Ritter und 1867 Offizier der Ehrenlegion. Für die Ausstellung von 1878 war er Mitglied der Jury.