Ithaka
(Itháki, Thiaki), eine der Ionischen Inseln, nordöstlich von Kephalonia, mit 97 qkm (1,77 QM.) Areal und (1879) 10,639 Einw., berühmt als das Vaterland des Odysseus. I. besteht aus zwei durch einen niedrigen Sattel verbundenen kahlen Bergstöcken, deren nördlicher, für den Neriton der »Odyssee« gehalten, bis 807 m ansteigt. Abgesehen von mehreren Buchten an der Westküste, fällt die Insel überall steil ins Meer ab; an ihren kahlen Abhängen gedeihen trefflicher Wein, Korinthen, Öl, aber wenig Getreide. [* 2]
Schiffahrt, Export jener Produkte, Fischerei [* 3] (auch von Schwämmen und Korallen) [* 4] und Ziegenzucht bilden die Beschäftigung der Bewohner. Auf der Ostseite dringt der Golf von Molo weit ins Land ein, an ihm liegt die Hauptstadt Vathy (s. d.). Auf der dadurch gebildeten Landenge haben sich Reste der antiken Ortschaft Alalkomenä erhalten; die ehemalige Stadt I. lag im N. Über die topographischen Angaben Homers herrscht die größte Meinungsverschiedenheit; die deutschen kritischen Forscher neigen der Ansicht zu, daß der Dichter der »Odyssee« überhaupt nicht nach Autopsie geschildert, sondern sich nach Hörensagen ein Phantasiegebilde von der Insel gemacht habe, welches sich mit den wirklichen Verhältnissen nicht vereinigen lasse. I. bildet mit den Inseln Atokos, Kastus und Kalamos eine Eparchie des Nomos Kephalonia mit (1879) 12,222 Einw.
Vgl. Gell, Geography and antiquities of I. (Lond. 1807);
Schliemann, I., der Peloponnes und Troja [* 5] (Leipz. 1869);
Bursian, Geographie von Griechenland, [* 6] Bd. 2 (das. 1872);