Irānische
Dynastie
, s.
Seldschuken. ^[= türkisches, von Seldschuk, Sohn des Dekak, abstammendes Herrschergeschlecht aus der Bucharei, ...]
Iranische Dynastie
4 Wörter, 37 Zeichen
Dynastie
, s.
Seldschuken. ^[= türkisches, von Seldschuk, Sohn des Dekak, abstammendes Herrschergeschlecht aus der Bucharei, ...]
türkisches, von Seldschuk, Sohn des Dekak, abstammendes Herrschergeschlecht aus der Bucharei, das im 11. und 12. Jahrh.
mehrere Dynastien
in Mesopotamien, Persien,
[* 4] Syrien und Kleinasien stiftete, nämlich:
1) Die iranische
oder bagdadische Dynastie
, die zu Bagdad und Ispahan herrschte. Sie war die mächtigste, und aus ihr gingen
die berühmtesten seldschukischen Fürsten hervor. Ihr Stifter war der kriegerische Fürst Togril-Beg, der Enkel des Seldschuk,
der zuerst im Dienste
[* 5] des Fürsten der Kirgisen stand, dann mit seinen Anhängern nach Buchara auswanderte,
sich zum Islam bekehrte und mehrere Stämme seines Volks dem Islam zuführte. Togril-Beg eroberte Chorassan und das nördl. Persien,
kämpfte mit Erfolg gegen die Byzantiner in Armenien, fiel in Irak ein, besetzte Bagdad, machte der Herrschaft der Bujiden ein
Ende, erhielt vom Chalifen den Titel «König des Ostens und des Westens» und starb 1063 in einem Alter von 70 J.
Von seinen Nachfolgern sind zu erwähnen: Alp-Arslan, 1063–72, der den griech. Kaiser Romanos IV. Diogenes bekriegte und gefangen
nahm;
Melik-Schah, 1072–92, der den um die wissenschaftlichen Studien hochverdienten Minister Nizâm al-mulk (s. d.) in seinem Dienste hatte;
Barkijarok, 1092–1104, der fortwährend gegen Verwandte zu kämpfen hatte;
Mohammed-Schah, 1105–18,
dessen Feldherr Maudud gegen die Kreuzfahrer glückliche Kriege führte, und Sindschar, 1118–57. Die Dynastie
endete mit
Togril-Schah 1194, den der charismische Sultan Tekesch überwältigte.
2) Die kermanische Dynastie, die in der pers. Provinz Kerman herrschte und von geringerm Einflusse war, gestiftet durch Togril-Begs Neffen Kawerd, dem Togril-Beg 1039 die Verwaltung von Kerman übergab, bestand bis 1091.
3) Die syrische Dynastie
, die mit der Unterwerfung von Haleb 1071 und von Damaskus 1075 durch Tutusch, einen Bruder Melik-Schahs,
begann. Nach Tutuschs Tode (1095) fiel Syrien in die Gewalt seiner Söhne Dekak und Ridhwan, deren Nachkommen
sich bis gegen die Mitte des 12. Jahrh. in einzelnen syr. Städten behaupteten.
4) Die ikonische oder kleinasiatische Dynastie
, die zu Iconium oder Konia (s. d.) in Kleinasien ihren Sitz aufschlug. Sie wurde
gegründet durch
Suleiman ben-Kutulmisch, einen Urenkel Seldschuks, dem der Sultan Melik-Schah 1075 ein
Gebiet in Kleinasien einräumte, und erhielt sich am längsten, bis in den Anfang des 14. Jahrh. Auf den Trümmern dieses Reichs
entstanden 10 Emirate, von denen das der Osmanen die größte Bedeutung erlangte. -
Vgl. Mirchond, Geschichte der S. (aus dem Persischen von Bullers, Gieß. 1838).