Injektoren
Strahlapparate,
[* 2] die zum Fördern von Flüssigkeiten, insbesondere zum
Speisen von Dampfkesseln mittels des Kesseldampfes, ferner
auch zur Entleerung der
Abwässer in das Kanalsystem (z. B. der Injektor
[* 3] von Shone) u. s. w.
dienen. Wegen der Dampfwirkung heißen sie auch Dampfstrahlinjektoren
oder Dampfstrahlpumpen.
Über die
ebenfalls mit
Dampf
[* 4] betriebenen Dampfstrahlgebläse s.
Strahlapparate.
Der erste brauchbare Injektor wurde 1858 von Giffard verwendet. Bei diesem geschah die Dampfzuleitung durch eine Dampfdüse, deren Öffnungsweite durch eine sog. Dampfspindel, mit einem Konus am Ende, von außen regulierbar war. Der aus der Dampfdüse strömende Dampf wurde durch eine zweite, die Kondensationsdüse, hindurchgeleitet, wobei das Wasser aus dem die Dampfdüse umgebenden Wassersaugraum mitgerissen, der Dampf kondensiert und so dem Gemisch eine größere Geschwindigkeit erteilt wurde; hierauf wurde der Strahl in der Fang- oder Überdruckdüse aufgefangen und fortgeleitet.
Zwischen der Misch- und der Fangdüse befand sich der sog. Überfallraum,
in welchen dasjenige Wasser auslief, welches nicht die genügende
Geschwindigkeit hatte, um durch die Fangdüse abzuströmen.
Die spätern Injektoren
systeme lassen die genannten Hauptteile mit einigen Abänderungen wiedererkennen. In manchen Fällen
blieb die Dampfspindel weg; einige umgingen durch ihre Konstruktion den Überfallraum, die Grundanordnung blieb jedoch stets
dieselbe.
Die nachstehenden [* 1] Fig. 1 u. 2 bringen eine jetzt sehr gebräuchliche Konstruktion, den Körtingschen Universalinjektor, Modell 1889, und zwar [* 1] Fig. 1 im Querschnitt, [* 1] Fig. 2 in der Ansicht, zur Anschauung. Während man I. hat, die überhaupt nicht im stande sind, das Wasser anzusaugen, wenn dasselbe nicht bis zum Saugraum selbstthätig zufließt, ermöglicht der Universalinjektor bei der gewöhnlichen Anordnung der Düsen eine Saughöhe von 2 m, die sich auf 7 m steigern läßt.
Der Apparat bildet, wie [* 1] Fig. 1 zeigt, eine Kombination von zwei I., die in einem Gehäuse eingeschlossen sind. Der Dampf, dessen Spannung hier mindestens 1 ¼ Atmosphären betragen muß, strömt bei H ein und tritt, nachdem man beim Anlassen durch eine geringe Drehung des Handbebels B das unten gelegene Ventil [* 5] V geöffnet hat, durch dieses in die erste Düse F, die Mischdüse, wobei er die zu hebende Flüssigkeit, deren Leitung bei J angeschlossen ist, mit sich reißt und zugleich kondensiert wird.
Die Mischung wird durch den Raum M und den in der betreffenden Stellung des Handhebels B nach M hin offenen Hahn [* 6] E hindurch, der beim Anheben des Handhebels zugleich gedreht wurde, nach außen getrieben, bis durch weitere Drehung des Handhebels durch den Hahn E der Kanal [* 7] M geschlossen wird und das Wasser unter Druck über M1 nach der zweiten Düse F1 steigt. Gleichzeitig mit dem Schluß von E ist aber das andere, oben befindliche Dampfventil V1 geöffnet worden, sodaß die Flüssigkeit nochmals angesaugt und mit beschleunigter Bewegung durch F1 dem Austrittsventil (Rückschlagventil) G zugeführt wird, welches sich durch den Überdruck öffnet und die Flüssigkeit nach der Leitung K strömen läßt.