Ihlekanal
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s. Havel ^[= der bedeutendste Nebenfluß der untern Elbe, entspringt auf dem mecklenburgischen Landrücken, ...] und Plaue.
Ihlekanal
9 Wörter, 65 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Ihlekanal,
s. Havel ^[= der bedeutendste Nebenfluß der untern Elbe, entspringt auf dem mecklenburgischen Landrücken, ...] und Plaue.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
s. Plauenscher Kanal. ^[= Großer, s. Kaiserkanal. – Königlicher K., s. Dnjepr-Bugkanal.] [* 3] ¶
der bedeutendste Nebenfluß der untern Elbe, entspringt auf dem mecklenburgischen Landrücken, nordwestlich von Neustrelitz, [* 5] aus dem Dambecker See in 68 m Meereshöhe, fließt in südlicher Hauptrichtung durch mehrere Seen, tritt bei Fürstenberg auf die brandenburgische Grenze, geht in dem Stolpsee und zum zweitenmal bei Burgwall ganz nach Brandenburg [* 6] hinüber und strömt alsdann über Zehdenick und Liebenwalde bis Oranienburg in einer Breite [* 7] von 25-35 m. Unterhalb Oranienburg bildet die Havel abermals Seen, unter denen einige sehr bedeutend sind, und die vollständig erst mit dem See von Pritzerbe wieder abschließen.
Auf dieser seenreichen Strecke, in der die Havel sich unterhalb Potsdam [* 8] nach W. und unterhalb Brandenburg im Plauer See nach NNW. wendet, verengert sich das Flußbett bei Spandau [* 9] und Potsdam bis auf 60, bei Brandenburg bis auf 90 m und gewährt so an diesen drei Stellen von O. und S. her einen (früher allerdings durch Sümpfe erschwerten) Eingang in das Havelland (s. d.). Unter den Seen auf dieser Strecke sind zu nennen: der Tegelsche See oberhalb Spandau, der sich 8 km landeinwärts erstreckt, der Schwielowsee unterhalb Potsdam, der, bei unruhigem Wetter [* 10] für die Schiffahrt gefährlich, den südlichsten Punkt des Havellaufs bezeichnet und in den großen Wald von Ferch hineingeht, und der Breitling- und Plauer See zwischen Brandenburg und Plaue.
Von Inseln sind die Pfaueninsel oberhalb Potsdam und die, auf welcher die Stadt Werder liegt, namhaft zu machen. Von Deez bis nahe vor Brandenburg gleicht die Havel einem 250-350 m breiten Strom. Unterhalb Plaue bildet das Flußbett, das von Pritzerbe bis zur Mündung (der Stadt Werben gegenüber) eine Breite von 100-160 m hat, meist die Grenze zwischen den Provinzen Brandenburg und Sachsen. [* 11] Die Mündung liegt in einer Meereshöhe von 22 m. Die Quelle [* 12] ist in gerader Richtung nur 94 km von der Mündung entfernt, während die Flußlänge 356 km beträgt.
Die Ufer des Flusses sind meist sumpfig, mitunter sandig, zuweilen aber hoch und bewaldet. Das Gefälle der Havel ist eins der geringsten unter denen der deutschen Flüsse; [* 13] deshalb ist sie für die Schifffahrt (auf 330 km) sehr geeignet, obgleich dieselbe an einzelnen Stellen durch die wechselnde Tiefe, öfter noch durch Sand- und Schlammbänke erschwert wird und namentlich ober- und unterhalb Oranienburg durch Seitenkanäle gesichert werden mußte. Schiffbar ist die Havel bis in die mecklenburgischen Seen hinauf, aus denen schiffbare Kanäle einerseits nach dem Zirker See bei Neustrelitz, anderseits zur Müritz gehen und auf diese Weise die obere Havel mit der Elde durch den Müritz-Havelkanal in schiffbare Verbindung bringen. Im Stolpsee empfängt die aus den Seen von Lychen einen schiffbaren Kanal, wenig unterhalb, noch auf der mecklenburgischen Grenze, links einen andern aus den Seen von Templin und rechts den Wentowkanal. Bei Liebenwalde entläßt sie den Finowkanal (zur Oder), oberhalb Oranienburg tritt in sie der Ruppiner Kanal (aus dem ¶
Rhinluch). Bei Spandau verstärkt sie sich links durch die Spree, bei Potsdam links durch die Nuthe, unterhalb Brandenburg (gleichfalls links) durch die Plane, während aus dem Plauer See der Plauesche (in der Fortsetzung Ihle-) Kanal zur Elbe führt. Die größten Zuflüsse der Havel auf der rechten Seite sind der Rhin und die Dosse. Eine bedeutende Abkürzung hat die Schiffahrt auf der Havel durch die Anlage des Sakrow-Paretzer Kanals (17 km lang), der die große Krümmung des Flusses bei Potsdam abschneidet, erfahren. Längs der Ufer der Havel gibt es von Oranienburg abwärts zahlreiche Ziegeleien, die teils den Thon der Niederung (Rathenower Mauersteine), [* 15] teils den der angrenzenden Hügel verarbeiten. Das Gebiet der Havel ist 26,319 qkm (478 QM.) groß und umfaßt mit Ausnahme der Quellregion der Spree nur Tiefland. S. Karte »Brandenburg«.