Hydrographie
»Beschreibung der Gewässer«. Als Teil der physikalischen
Geographie aufgefaßt, gehört dahin
die
Beschreibung der
Quellen,
Flüsse,
[* 2]
Seen und des
Meers. Anderseits begreift man darunter den Teil der
Erdbeschreibung, welcher
für die
Schiffahrt im besondern von Wichtigkeit ist, die Anfertigung der
Seekarten,
Beschreibung der
Küsten
und die praktische Meereskunde, während die wissenschaftliche Meereskunde neuerdings unter der Bezeichnung
Ozeanographie
begriffen zu werden pflegt. Die
Förderung beider
Zweige der Meereskunde fällt naturgemäß in erster
Linie den staatlichen
Organen des Seewesens zu und bildet in Friedenszeiten einen Spezialdienstzweig der
Kriegsmarinen. Ein
hydrographisches Amt bildet
dann die
Stelle, an welcher das einschlägige
Material gesammelt und bearbeitet wird (z. B. in
Deutschland
[* 3] das
hydrographische Amt der
Admiralität, in
England das Hydrographic
office of the Admiralty, an dessen
Spitze
¶
mehr
der Hydrographer
steht, in Frankreich das Dépôt des Cartes et Plans mit einem Stab
[* 5] von wissenschaftlich gebildeten Marinebeamten,
welche als Ingénieurs-hydrographes
bezeichnet werden). In Amerika
[* 6] allein ist die Küstenvermessung vom hydrograph
ischen Amt
getrennt und die ihrer wissenschaftlichen Arbeiten wegen rühmlichst bekannte Coast survey dem Schatzamt unterstellt.