Hunsrück
(Hunsrücken
, »hoher
Rücken«),
ein zwischen Rhein, Mosel, Saar und Nahe in der Rheinprovinz [* 2] und dem oldenburgischen Fürstentum Birkenfeld gelegenes Gebirge, durch den Rhein vom Taunus, durch die Mosel von der Eifel und durch die Nahe von dem Pfälzer Bergland geschieden, bildet ein breites, 600 m ansteigendes Plateau aus Thonschiefer, aus welchem feste, bewaldete Quarzitbergrücken hervorragen, die alle in der Richtung von SW. nach NO. streichen und von milder geformten Schieferhöhen umgeben sind.
Diese Bergrücken, welche an der
Saar bei
Mettlach, woselbst ein großer
Tunnel
[* 3] für die Saarbahn, beginnen und sich mit
Unterbrechungen
bis zum
Rhein unterhalb der Mündung der
Nahe erstrecken, sind: der
Hochwald, aus dem nordwestlich gelegenen Osburger
Hochwald
und dem südwestlich gelegenen
Schwarzwalder
Hochwald bestehend, im Errwald 692, im
Erbeskopf (s. d.), dem
höchsten
Punkte des Hunsrücks
wie des ganzen
Rheinischen Schiefergebirges links vom
Rhein, 818 m hoch.
Die Fortsetzung nach
NO. bildet der
Idarwald zwischen der
Birkenfeld-Morbacher
Straße und dem Hahnenbach, im Idarkopf 737 m
hoch, während den nordöstlichsten, mehr von der Hauptachse des
Gebirges nach SO. abliegenden Teil der
Soonwald (im Schanzerkopf 663 m hoch) mit dem Lützelsoon- und
Binger
Wald bildet.
Alle diese Höhenzüge sind mit prächtigen
Waldungen bedeckt, in denen die
Laubhölzer überwiegen. Der nordöstliche Teil des Hunsrücks
, vom
Idarwald und
Soonwald nach
dem
Rhein und der
Mosel zu, trägt ausgesprochenen Plateaucharakter und steigt bei Maisborn bis zu 528 m
empor.
Vorzüglich steil sind die Thalränder an der
Nahe,
Mosel und dem
Rhein, weniger an der
Saar. Die steilen Thalhöhen an den Begrenzungsflüssen,
besonders am
Rhein, krönen mehrere
Schlösser
(Rheinstein,
Stolzenfels) und Burgruinen,
und sie bilden im
Verein mit den gegenüberliegenden
Thalwänden romantische Gebirgslandschaften, wie sie im
Deutschen
Reich kaum schöner gefunden werden.
Während auf der
Höhe des Hunsrücks
der
Ackerbau sehr beschränkt ist und nur noch
Gerste
[* 4] und
Hafer,
[* 5] aber auch guter
Flachs
gedeihen, sind die günstig gelegenen niedrigern
Landschaften außerordentlich fruchtbar
(Kreuznach),
[* 6] und vorzügliches
Obst
und vortreffliche
Weine gedeihen in geschützten
Lagen. Aus dem Mineralreich gibt es
Eisenerze,
Achate
(Oberstein
in
Birkenfeld), namentlich aber
Steinkohlen, die in mächtigen
Lagern zwischen
Ottweiler und
Saarbrücken
[* 7] im äußersten
Süden
des bezeichneten Gebiets angetroffen werden (vgl.
Saarbrückener Steinkohlengebirge). Zur
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Zeit der Römer [* 9] führte vom Rhein her eine Straße über das Gebirge nach Trier. [* 10] Gegenwärtig wird es auf allen Seiten von Eisenbahnlinien eingeschlossen. S. Karte »Rheinprovinz«.