Hugo
von
Trimberg, didaktischer Dichter, wahrscheinlich in dem Dorf
Trimberg im Würzburgischen geboren und danach genannt,
war 1260-1309
Magister und
Rektor der
Schulen an dem Kollegiatstift in der Theuerstadt, einer Vorstadt von
Bamberg.
[* 2] Er ist bekannt
als Verfasser des
»Renner«, eines in vielen
Handschriften erhaltenen mittelhochdeutschen
Lehrgedichts, das
er 1300 verfaßte und noch bis 1313 vermehrte. Die Besserung und Belehrung der Zeitgenossen bezweckend, schildert es die
damaligen
Kultur- und Sittenzustände und rügt die herrschenden
Gebrechen und
Laster.
In den zahlreich eingewebten
Beispielen,
Gleichnissen,
Fabeln und
Erzählungen gibt sich des Verfassers poetische Begabung kund, während überall
ein sittlicher
Ernst wohlthuend hervortritt. Vollständig wurde der
»Renner« zuerst herausgegeben von
dem
Bamberger
Historischen
Verein (1833-36, 3 Hefte). In der mit Unrecht
Seb.
Brant zugeschriebenen Bearbeitung (Frankf. 1549; neue Ausg.,
Tübing. 1827)
ist das Gedicht in protestantischem
Sinn umgestaltet.
Andre Werke von
Hugo von Trimberg
, wie namentlich das Gedicht »Der
Sammler«, sind verloren gegangen.
Vgl. Janicke, Über Hugos von Trimberg Leben und Schriften (in »Germania«, [* 3] Bd. 2, S. 363 ff.).