Hugelshofen
(Kt. Thurgau,
Bez. Weinfelden).
506 m. Gem. und Dorf, am N.-Fuss des
Ottenbergs und in einem wenig
tiefen Thal zwischen dem
Ottenberg
und
Seerücken, an der Strasse
Märstetten-Alterswilen und 5 km onö. der Station
Märstetten der Linie
Zürich-Winterthur-Romanshorn.
Postablage, Telephon; Postwagen
Märstetten-Todtnacht. Gemeinde, mit
Schlatt, Mohnshaus, Wachtersberg,
Mannenmühle, Lohmühle,
Todtnacht,
Aufhäusern und
Engelswilen: 145
Häuser, 641 reform. Ew.; Dorf: 60
Häuser, 254 Ew. Kirchgemeinde
Alterswilen. Acker- und Obstbau, Viehzucht und Milchwirtschaft. Käserei. Stickereien. Eine Leimfabrik. Kirche 1900 gänzlich
restauriert, ist jetzt eine der schönsten des Kantons. Alemannensiedelung, in den ältesten Urkunden Hugolteshoven, Hugeltshofen,
Hugolzhofen genannt. In der Nähe des Dorfes standen im 12. und 13. Jahrhundert mehrere Burgen, deren
Reste heute noch bei
Todtnacht, Lippoldswilen, Mohnshaus, im
Entenmoos und Sperberholz sichtbar sind. Die
Herren von Hugelshofen
,
Dienstleute des
Bischofs von Konstanz, besassen je eine Burg bei Mohnshaus und im Schatzloch. Der erste bekannte Ritter
dieses Geschlechtes ist der ums Jahr 1176 lebende Albert; ein anderer, Wetzel, lebte von 1187-1221. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts
verschwindet das Geschlecht auf einmal. Die
Appenzeller zerstörten 1407 die Burgen und legten das Dorf Hugelshofen
in Asche,
das sich nur langsam wieder erholte und bis zur Eroberung des
Thurgaus durch die
Eidgenossen 1460 ohne
Oberherrn blieb. Dann wurde dem
Ort und der umliegenden Gegend ein Vogt vorgesetzt, dem die Bewohner von Hugelshofen
den Gehorsam
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mehr
verweigerten, bis sie von der eidgenössischen Tagsatzung zur Eidesleistung gezwungen wurden.