Houbara
-Trappe
(spr. ubarah), s. Trappe.
Houbara-
Trappe
5 Wörter, 41 Zeichen
Houbara-
Trappe
(spr. ubarah), s. Trappe.
Trappe
(Otis L.), Gattung aus der Ordnung der Stelzvögel und der Familie der Trappen
(Otididae), große oder mittelgroße,
schwere Vögel
[* 3] mit mittellangem, dickem Hals, ziemlich großem Kopf, mittellangem, kräftigem, an der Wurzel
[* 4] niedergedrücktem, übrigens kegelförmigem, vorn am Oberkiefer etwas gewölbtem Schnabel, großen, sanft muldenförmigen
Flügeln, mittellangem, breit abgerundetem Schwanz, mittelhohen, starken Beinen und dreizehigen Füßen.
Sie fliegen schwerfällig, leben monogamisch in kleinen Trupps und nach der Brutzeit in Herden auf großen Ebenen der Alten Welt,
am zahlreichsten in den Steppen als Stand- oder Strichvögel, nähren sich von Körnern, Knospen
[* 5] und Blüten,
in der Jugend auch von Insekten,
[* 6] und nisten in seichten Mulden. Das Weibchen brütet allein. Der große Trappe
(Trappgans, Otis tarda
L., s. Tafel »Watvögel
[* 7] I«),
[* 8]
der größte europäische Landvogel, über 1 m lang, 2,4 m breit, am Kopf, Hals und dem obern Teil der Flügel hell aschgrau, auf dem Rücken rostgelb, schwarz gebändert, im Nacken rostfarbig, unterseits schmutzig weiß, der Schwanz rostrot und vor der weißen Spitze mit schwarzem Bande; das Auge [* 9] ist braun, der Schnabel schwarz, der Fuß grau. Das Männchen ist durch etwa 30 lange, zerschlissene, grauweiße Kehlfedern ausgezeichnet, das Weibchen blässer gefärbt und um ein Drittel kleiner.
Der Großtrappe
lebt truppweise in den größern Ebenen Mittel- und Südeuropas und Mittelasiens, besonders in Ungarn,
[* 10] Rumänien,
[* 11] Südrußland und Asien,
[* 12] ist dagegen in Deutschland
[* 13] ziemlich selten geworden. Hier lebt er als Standvogel, in
Rußland und Asien wandert oder streicht er. Er bevorzugt getreidereiche, weite Ebenen und meidet den Busch und menschliche
Wohnungen. Sein Gang
[* 14] ist langsam und gemessen, doch läuft er auch sehr schnell und fliegt sehr ausdauernd. Er frißt am liebsten
Kraut und Kohl, im Winter Raps und Getreide.
[* 15]
Zur Brutzeit paaren sich die Trappen
, doch scheint der Hahn
[* 16] noch ein zweites Weibchen zu suchen, so bald
das erste brütet. Er nistet gern im Getreide, und das Gelege besteht aus zwei, selten vier matt graugrünen, dunkel gefleckten
und gewässerten Eiern (s. Tafel »Eier
[* 17] II«),
welche in etwa 30 Tagen ausgebrütet werden. Jung eingefangene
oder von Putern ausgebrütete Trappen
halten sich recht gut, schreiten aber nicht zur Fortpflanzung; alt eingefangene gehen
zu Grunde. Der Trappe
gehört zur hohen Jagd; wo diese Vögel in Menge vorkommen, richten sie auf den Getreide- und Rapsfeldern oft
beträchtlichen Schaden an. Das Fleisch der Jungen ist schmackhaft. Der Zwergtrappe
(O. tetrax L.), 50 cm
lang und 95 cm breit, mit seitlich etwas verlängerten Oberhals-
und Hinterkopffedern, am Halse schwarz, mit einem von den
Ohren nach der Kehle herablaufenden weißen Ringband und einem breiten, über den Kropf sich hinziehenden weißen Querband gezeichnet;
der Oberkopf ist hellgelblich, braun gefleckt, der Rücken hell rötlichgelb, in die Quere schwarz gefleckt und gewellt;
die Flügelränder, die Schwanzdeckfedern und die Unterseite sind weiß, die Schwingen dunkelbraun, die hinterste bis auf ein breites Band [* 18] vor der Spitze weiß, die Schwanzfedern weiß mit zwei Binden;
das Auge ist braungelb, der Schnabel grau, an der Spitze schwarz, der Fuß strohgelb.
Der Zwergtrappe
bewohnt das südöstliche Europa,
[* 19] namentlich
Südungarn, Sardinien,
[* 20] die russischen und sibirischen Steppen, auch Südfrankreich und Spanien,
[* 21] Mittel- und Westasien und Nordwestafrika
und brütet seit 1870 auch in Schlesien
[* 22] und Thüringen, wo er vom April bis November weilt. Auf seinem Zug
berührt er die Atlasländer.
In der Lebensweise gleicht er dem vorigen, er frißt besonders gern Klee und Esparsette, junges Getreide
und Löwenzahn und brütet im Mai in Kleefeldern.
Das Gelege besteht aus 3-4 dunkel olivengrünen, braun gefleckten Eiern (s. Tafel »Eier II«). Sein Fleisch ist sehr schmackhaft;
in der Gefangenschaft hält er sich sehr gut. Man erlegt die Trappen
, indem man im Spätherbst und Winter
dieselben auf eine in Löchern gedeckt stehende Schützenlinie zutreibt. Nebeliges Wetter
[* 23] ist für diese Art der Jagd besonders
günstig, weil die Vögel dann nicht hoch streichen und das Anstellen der Jäger bei ihrem scharfen Gesicht
[* 24] nicht gewahren können.
Junge Trappen
schießt man auch wohl auf der Suche mit dem Vorstehhund in spät reifenden Hafer- und Gerstenfeldern.
Bei Glatteis werden sie von schnellen Windhunden eingeholt, welche man möglichst nahe verdeckt in einem Bauernwagen oder Schlitten
heranzubringen sucht, weil die Trappen
sich nur schwer erheben können und erst eine Strecke laufen müssen,
ehe sie aufzufliegen vermögen. Nur schwer gelingt es, dem sehr scheuen Vogel mit einem dem Ackerwagen ähnlichen Gefährt
so weit nahezukommen, daß man darauf einen Schuß aus der Büchse anzubringen vermag.
Trappe,
La, Kloster im einsamen Thal [* 25] des Iton, im franz. Departement Orne, mit Kolonie jugendlicher Sträflinge;
merkwürdig als Stiftungsort des Trappistenordens (s. Trappisten).