(tschech. Hořovice, spr. horscho-), Stadt
in
Böhmen,
[* 2] Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, an der
Böhmischen Westbahn, hat ein
Schloß mit
Park
(früher
Besitz des
Kurfürsten von
Hessen,
[* 3] jetzt des
Fürsten von
Hanau),
[* 4] Bierbrauerei,
[* 5] Zündhölzchenfabrik und (1880) 3418 Einw.
In der Umgebung befinden sich bedeutende Eisenwerke zu Komorau (Hochöfen,
Hammer- und
Walzwerk,
[* 6] Emailgeschirrfabrik), Jinetz
und Tschenkow (Kleineisenwaren). In früherer Zeit war auch die Nägelerzeugung mittels Handbetrieb im
BezirkHorowitz stark verbreitet, doch hat sie durch die
Konkurrenz der Maschinenindustrie sehr abgenommen.
Leopold, ungar. Porträt- und Genremaler, geb. 1839 zu
Rozgony bei Kaschau, war 1853-60 Schüler der Akademie in Wien, ging dann über Berlin, Dresden und München
nach Paris, wo er sich während eines achtjährigen Aufenthalts in den genannten Fächern zu einem sehr tüchtigen Maler
ausbildete, der namentlich in den Porträten das Helldunkel Rembrandts erreicht. 1868 zog er nach Warschau und brachte seitdem
mehrere Bilder aus dem polnischen und jüdischen Volksleben, besonders das tief empfundene Bild: Trauer
der Juden um Jerusalem.
1) Bezirkshauptmannschaft in Böhmen, hat 985,89 qkm und (1890) 87074 (42236 männl., 44838 weibl.) meist kath.
czech. E., 11366 Häuser und 18944 Wohnparteien in 121 Gemeinden mit 188 Ortschaften und umfaßt die Gerichtsbezirke Beraun,
und Zbirow. - 2) Horowitz, Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft an einem Seitenbache
der Beraun und an der Linie Prag-Pilsen der Böhm. Westbahn, hat (1890) 3570 czech. E., Post, Telegraph,
[* 7] Bezirksgericht (338,99
qkm, 42 Gemeinden, 69 Ortschaften, 34245 czech. E.), Dekanalkirche mit got. Presbyterium, Schloß, 1737 vom
Grafen Norbert Wrbna im Zopfstil erbaut, mit schönem Treppenhaus; Emailgeschirr- und Zündhölzchenfabrik, Brauerei,
Kunstmühle und Ackerbau. Das Gutsgebiet (11905 ha), zu dem Horowitz gehörte, ist Eigentum des Fürsten von Hanau.