Hiëromantie
(griech.), s. Hieroskopie. ^[= (griech., "Opferschau", auch Hieromantie), bei den alten Griechen Wahrsagung aus Betrachtu ...]
Hiëromantie
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Hiëromantie
(griech.), s. Hieroskopie. ^[= (griech., "Opferschau", auch Hieromantie), bei den alten Griechen Wahrsagung aus Betrachtu ...]
(griech., »Opferschau«, auch Hieromantie), bei den alten Griechen Wahrsagung aus Betrachtung der Opfertiere, wahrscheinlich aber nicht griechischen Ursprungs und erst nachhomerisch. Sie begriff zumeist die Prüfung der Eingeweide, [* 4] die, wenn sie Glück verheißen sollten, in normalem Zustand sein mußten. Zuerst betrachtete man die Leber (beziehentlich die Lappen derselben, dann auch ihre Farbe, Glätte und sonstige Beschaffenheit), sodann das Herz, die Galle, die Lunge, [* 5] die Milz und die die Eingeweide umgebenden Häute.
Die Hiëroskopie wurde übrigens nicht bei jedem Opfer, sondern bloß bei bedeutenden Unternehmungen, als Krieg, Einschiffung eines Heers, namentlich aber vor Beginn einer Schlacht, angestellt. Man entnahm auch Zeichen aus der Art und Weise, wie die Opferteile auf dem Altar [* 6] verbrannten, aus dem Emporsteigen oder Niedersinken des Dampfes etc. Darum wurde auch auf das Zurechtlegen der Holzscheite besondere Sorgfalt verwandt. Im alten Etrurien und Rom [* 7] lag die Hiëroskopie den Haruspices (s. d.) ob. Das Ganze der Hiëroskopie bildet einen Teil der Mantik (s. d.).