Titel eines
Bibelwerkes von
Origenes (s. d.), welches den
Text des Alten
Testaments in sechs nebeneinander befindlichen
Kolumnen,
zuerst hebräisch mit hebräischen
Buchstaben, dann hebräisch mit griechischen
Lettern, endlich in vier verschiedenen griechischen
Übersetzungen enthält.
Nachdem es
noch vonHieronymus benutzt worden, kam dieses zum
Zweck der
Revision
der
Septuaginta (s. d.) unternommene Riesenwerk in Vergessenheit;
von den Alten wegen seines eisernen Fleißes Adamantius (»der
Stahlharte«) genannt, jedenfalls der gelehrteste Schriftsteller der vorkonstantinischen Kirche, wurde 185 zu Alexandria geboren.
Nachdem sein VaterLeonidas 202 den Märtyrertod gestorben und das Familienvermögen vom Fiskus eingezogen
ward, ernährte Origenes seine Mutter und Geschwister durch Bücherabschreiben, während er zugleich an dem christlichen Katecheteninstitut
lehrte. Schon selbst Lehrer, war er zugleich Zuhörer des Neuplatonikers AmmoniosSakkas.
Unter den dogmatischen Werken bieten die vier Bücher »De principiis« einen ersten Versuch systematischer Entwickelung der Glaubenslehre.
Die »Stromata« in zehn Büchern, welche eine Vergleichung der christlichen Lehren
[* 6] mit den Grundsätzen der griechischen
Philosophen enthielten, sind verloren gegangen. Erhalten haben sich dagegen die acht Bücher »Contra Celsum« (deutsch von Mosheim,
Hamb. 1745),
eine »Ermahnung zum Märtyrertum« und die Schrift »Über das Gebet«. Die beste ältere Ausgabe der Werke des Origenes (mit
Einschluß der unechten) ist die Benediktinerausgabe von de la Rue (Par. 1733-59, 4 Bde.;
neue Ausg. 1856), die neueste von Lommatzsch (Berl. 1831-48, 25 Bde.).
Die Schule des Origenes pflanzte sich sowohl in Alexandria als in Cäsarea fort. Während aber noch im 4. Jahrh. mehrere der ausgezeichneten
Kirchenlehrer, ein Eusebios von Cäsarea, Basilius d. Gr., Gregor von Nazianz, Gregor¶