Heu
(holländ. Hui), einmastiges, schmackähnliches holländisches, flachbordiges Fahrzeug.
Heu
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Heu
(holländ. Hui), einmastiges, schmackähnliches holländisches, flachbordiges Fahrzeug.
Heu,
jedes getrocknete
Futter, vorzugsweise aber vom
Gras gebraucht, wenn ohne weitern Zusatz angewendet, im
Gegensatz
zum Kleeheu
, Lupinenheu etc. Der
Beschaffenheit nach unterscheidet man verschiedene
Qualitäten und rechnet 50 kg gutes oder
Normalheu
an Futterwert gleich 60 kg zweiter oder 75 kg dritter oder 100 kg vierter
Qualität. Man spricht auch von süßem
und saurem Heu
, letzteres als das
Produkt nasser
Wiesen mit vorherrschend sauren
Gräsern gedacht; es wird
in der
Regel nur den
Pferden gefüttert.
Normalheu
enthält nach dem
Mittel der vorhandenen
Analysen 85,7 Proz. Trockensubstanz, 8,5
Proz. Proteinstoffe, 3 Proz.
Fett, 38,3 Proz. stickstofffreie Extraktstoffe, 29,3
Proz.
Holzfaser nebst 6,6 Proz.
Asche. Das auf
Wiesen und anderwärts gewonnene Heu
ist jedoch außerordentlich verschieden
an Wert, je nach der Reifezeit des
Grases, nach
Boden und Bestand der
Grasnarbe, und erleidet auch durch die
Witterung bei der
Heu
bereitung weitere, oft sehr wesentliche Veränderungen. Am geschätztesten ist das Heu von Bergwiesen, während
Rieselwiesen zwar große
Erträge, aber nicht die beste
Qualität geben, zumal dann, wenn nicht die erforderliche
Menge von Mineraldünger (besonders
Phosphate und
Kali) gegeben wird.
Für
Pferde
[* 2] bildet das Heu
mit
Hafer
[* 3] das fast ausschließliche
Futter;
Schafe
[* 4] und
Rindvieh können mit Heu
ebenfalls ausschließlich
ernährt werden, doch zieht man meistens gemischtes
Futter vor und gibt nur einen Teil des
Futters in Heu.
Die Kleearten,
die
Luzerne und die
Esparsette liefern besseres als das Wiesengras.
Alles
Futter, welches zu Heu
gemacht werden soll, muß mit
beginnender
Blüte
[* 5] oder in der
Vollblüte der
Gräser
[* 6] etc. geschnitten werden, weshalb für
Wiesen die möglichst gleiche Reifezeit
der
Gräser und
Kräuter wichtig ist. Zu früh geschnitten, gibt es zu kleine
Quantitäten, zu spät, eine
um so geringere
Qualität, je weiter die Samenbildung schon vorgeschritten ist.
Wichtig ist die
Witterung zur Zeit der Heu
ernte; findet sie bei vorherrschend und andauernd trocknem
Wetter
[* 7] statt, so trocknet
das
Gras nicht nur rascher, sondern das im
Sonnenschein geerntete Heu
ist auch von vorzüglicherer
Beschaffenheit;
es behält insbesondere den würzhaften
Geruch, welchen das Vieh außerordentlich liebt, und hält sich bei der
Aufbewahrung
in unveränderter
Güte. Beregnetes Heu
ist mehr oder weniger ausgelaugt, verliert
Farbe und
Geruch, verursacht große
Kosten
wegen der mehrmaligen Bearbeitung und erhitzt sich bei der
Aufbewahrung bis zum vollen Verderben, wenn
nicht besondere Vorsicht beim Einschichten angewendet wird (Bestreuen mit
Salz,
[* 8] Durchschichten mit
Stroh).
Daß sich Heu
bis zum offenen Verbrennen erhitze, ist noch nicht zweifellos begründet. Da, wo die
Witterung unsicher ist,
bedient man sich zum
Trocknen besonderer
Gerüste (Kleereuter,
[* 9] Heu
galgen), d. h.
Pyramiden von
Stangen in der
Höhe bis
zu 1¼ m, auf deren jede man das
Grünfutter für etwa 3-4 Ztr. Heu
hängt und allmählich
an der
Luft von selbst trocknen läßt. Sie empfehlen sich besonders für solches
Futter, welches, wie
Klee und
Lupinen, viel
Blätter hat und diese bei öfterm Bearbeiten leicht verliert, so daß nur die minderwertigen
Stengel
[* 10] gewonnen
werden. Im Nordosten ist die Braunheubereitung beliebt, ebenfalls wegen zu großer Unsicherheit der
Witterung.
Man schichtet dort die Kreszenz, nachdem sie auf der Wiese einen oder mehrere Tage in sogen. Schwaden gelegen hat, auf große Haufen und überläßt sie sich selbst so lange, bis die Hitze im Innern der Haufen das Hineinstecken der Hand [* 11] nicht mehr erlaubt. Sowie das geschehen, wirft man das Heu rasch auseinander und läßt es an der Luft abdampfen, worauf es sofort eingefahren werden kann. Grünes Heu muß man soviel wie möglich der Luft und der Sonne [* 12] aussetzen und vor Regen und Taubeschlag bewahren. Zu dem Zweck recht man das Heu in Schwaden und wendet diese öfters, oder man läßt es zunächst breit liegen und wendet es dann durch Handarbeit oder mittels besonderer Maschinen (s. Heuwendemaschinen).
Dann setzt man es vor Abend auf kleine sogen. Windhaufen und wirft diese bei Sonnenschein wieder auseinander, fährt mit dem Wenden den Tag über fort und bildet abends wieder Haufen, diesmal aber größere, und so fort, bis der gewünschte Zustand der Abtrocknung vorhanden ist. Diesen erkennt man daran, daß die um den Finger gewickelten Halme weder brechen (Überreife), noch wässerige Feuchtigkeit, selbst beim Zerquetschen, von sich geben. Je nach der Witterung kann das Trocknen in 1-2 Tagen vollendet sein oder Wochen in Anspruch nehmen.
In der Regel wählt man die Zeit vor und nach Johannis zum Schnitt, muß aber die Jahreswitterung dabei beachten. Am besten geschieht er nach Regen bei Ostwind, welcher länger dauerndes gutes Wetter verspricht. Beim Einfahren kann man je nach Größe und Art des Zugviehs, nach der Beschaffenheit des Wiesenbodens und nach dem Zustand der Wege bis zum Lagerplatz 15-40 Ztr. und mehr laden und erntet pro Hektar auf Wiesen 60-240 Ztr., auf besten Rieselwiesen auch wohl 300 Ztr. und mehr.
Aufbewahrt wird das Heu in Mieten oder Scheunen und zwar in erstern mit und ohne Bedeckung, in letztern auf Unterlage von Stroh, neuerdings vielfach in sogen. Heufeimen, d. h. auf eisernen Gestellen (vgl. Feimen). Es unterliegt noch einer Nachgärung bei der Aufbewahrung, und es wird deshalb noch vielfach, freilich nach direkt angestellten Versuchen ohne Grund, frisches Heu dem schon gelagerten nachgesetzt und selbst dem Vieh für schädlich erachtet. Bei nicht ganz gutem Erntewetter empfiehlt es sich, das Heu mit Salz zu bestreuen oder mit Stroh zu schichten.
Man rechnet pro Zentner bis 1 kg Salz. Die Aufbewahrung über Räumen, in welchen sich viel Dunst entwickelt (z. B. Stallungen), muß vermieden werden, da das Heu diese anzieht. Zum Zweck größern Transports wird neuerdings das Heu gepreßt (s. Heupressen), besonders für Armeezwecke, Eisenbahnfrachten etc. Da, wo man Wert darauf legt, das Vieh regelmäßig zu füttern, bindet man wohl auch beim Ernten das Heu in Bündel von solcher Größe, wie sie dem Tagesbedarf der einzelnen Tiere entsprechen. Man gibt 5-6 kg Heu pro Pferd, [* 13] bei Rindvieh sehr verschiedene Gaben, je nach sonstigem Futter, und für Schafe bei ausschließlichem Heufutter wie für Rindvieh pro 50 kg Lebendgewicht bis 2 kg, sonst entsprechend dem anderweitigen Futter weniger.