Titel
Hesychĭos,
1) aus Alexandria, griech. Grammatiker, verfaßte wahrscheinlich gegen Ende des 4. Jahrh. n. Chr. zum Teil auf Grund älterer Glossographen ein griechisches Lexikon, das noch in der schweren Entstellung, in der es auf uns gekommen ist, eine der wichtigsten Quellen für Verständnis und Kritik der griechischen Dichter, Redner, Historiker und Ärzte ist. Ausgaben besorgten Alberti und Ruhnken (Leid. 1746-76, 2 Bde.), M. Schmidt (Jena [* 3] 1857 bis 1868, 5 Bde.; kleinere Ausg., 2. Aufl., das. 1867).
Vgl. Ranke, De lexici Hesychiani vera origine etc. (Quedlinb. 1831);
Welcker, Kleine Schriften, Bd. 2 (Bonn [* 4] 1845).
2) aus Milet, byzantin. Geschichtschreiber, im Anfang des 6. Jahrh. n. Chr., schrieb eine allgemeine Weltgeschichte, von der Zeit des Belos in Assyrien bis 518 n. Chr., und eine alphabetisch geordnete biographische Übersicht der vorzüglichsten griechischen und namentlich philosophischen Schriftsteller. Von ersterer ist nur der Anfang der letzten Abteilung übrig, herausgegeben in Labbes »Eclogae historicorum de rebus byzantinis« (Par. 1647),
einzeln von Douza (Heidelb. 1598).
Ausgaben beider Werke des Hesychios
hat man von
Meursius
(Leid. 1613) und
Orelli (Leipz.
1820, Par. 1851).