Herzogenberg
,
Heinrich von,
Komponist, geb. in Graz,
[* 2] studierte unter F. O.
Dessoff am
Wiener Konservatorium,
lebte dann in Graz und ging 1872 nach
Leipzig,
[* 3] wo er Mitbegründer des «Bachvereins» wurde, den er seit 1875 leitete. 1885 wurde
er Direktor der Kompositionsabteilung an der Hochschule für
Musik in
Berlin
[* 4] und Mitglied der
Akademie. 1888 gab
er aus Gesundheitsrücksichten diese
Stellung
auf und lebt seitdem als Mitglied des akademischen Senats in
Berlin. Herzogenberg
gehört
zu den bedeutendsten Kontrapunktikern der Gegenwart; seine
Kompositionen offenbaren ebenso tiefe theoretische
Bildung wie poet.
Gedankenreichtum. Er veröffentlichte zwei
Sinfonien (C-moll und
B-dur), die
sinfonische Dichtung «Odysseus»,
drei Klaviertrios, ein Klavierquartett, zwei Klavierquintette, Streichtrios,
Streichquartette, ein
«Deutsches Liederspiel»
(Soli,
Chor und
Klavier zu vier
Händen), mehrere Werke für
Soli,
Chor und Orchester, darunter einen Psalm und ein Requiem, Lieder
u. a.