Herstal
(Heristall), industriöser
Flecken in der belg.
Provinz und
Arrondissement
Lüttich,
[* 2] an der
Maas und der
Eisenbahn
Lüttich-Hasselt, fast eine Vorstadt von
Lüttich bildend, mit (1885) 11,918 Einw., meist Arbeitern; historisch
denkwürdig, weil hier ehemals das Stammschloß des austrasischen Majordomus
Pippin stand, der hiernach auch
Pippin
von Herstal
genannt wurde. Als Familienbesitzung der
Karolinger war dasselbe oft Aufenthaltsort
(Pfalz)
Karls d. Gr., wurde 1235 Sitz
einer jüngern
Linie der
Herzöge von
Brabant und fiel 1339 durch
Erbschaft an den
Grafen
Wilhelm von
Hoorn.
Seit 1444 war das
Haus
Nassau im
Besitz der Herrschaft Herstal
, die drei
Jahrhunderte später durch
Erbschaft an
die
Krone
Preußen
[* 3] fiel, von
Friedrich II. aber 1740 für 150,000 Thlr. an den
Bischof von
Lüttich verkauft wurde. Dieses Herstal
hieß
das fränkische zum Unterschied von dem sächsischen
Heristall, einem alten
Schloß, das bei dem heutigen Dorf Herstelle im
westfälischen
Kreis
[* 4]
Höxter an der
Weser lag, und bei welchem 797
Karl d. Gr. ein festes
Lager
[* 5] errichtete.