Hermanfried
(Irminfried), der letzte König der
Thüringer, Sohn des
Basinus, regierte anfangs gemeinschaftlich mit
seinen
Brüdern Baderich und Berthar, tötete aber auf Anstiften seiner herrschsüchtigen Gemahlin Amalberga,
der
Nichte des Ostgotenkönigs
Theoderich, Berthar und verband sich gegen Baderich mit dem Frankenkönig
Theoderich I. Als Baderich 516 besiegt
und gefallen war und Hermanfried
sich weigerte, seinem
Versprechen gemäß dem Frankenkönig die Hälfte seines
Landes abzutreten, zog
dieser 530 im
Verein mit seinem
Bruder
Chlotar I. und den
Sachsen
[* 2] gegen ihn, schlug ihn bei
Scheidungen an der
Unstrut und lockte ihn unter dem Vorwand friedlicher Schlichtung nach
Zülpich, wo als er einst mit
Theoderich auf der Stadtmauer
spazieren ging, 531 hinabgestürzt wurde.
Nach einer andern
Sage soll sich Hermanfried
nach der
Schlacht an der
Unstrut in seiner
Residenz
Scheidungen eingeschlossen
haben und dann auf der
Flucht nach dem
Fall der
Burg von seinem Waffenträger getötet worden sein. Nach seinem
Tod ging Amalberga
mit ihren
Kindern nach
Italien.
[* 3]
Thüringen ward mit dem
Frankenreich vereinigt, nur den nördlichen Teil erhielten die
Sachsen.
Die Geschichte Hermanfrieds
ward dichterisch bearbeitet als
Drama von Wetzel und von
Schlönbach.