Hermännchen
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Hermännchen
[* 2] (Hermännchen, Hermchen, Putorius vulgaris Rich.), Raubtier [* 4] aus der Familie der Marder [* 5] (Mustelida) und der Gattung Iltis [* 6] (Putorius Cuv.), 15,5 cm lang, mit 4,5 cm langem Schwänzchen, ist ungemein schlank gebaut, vom Kopf bis zum Schwanz fast überall gleich dick; die Beine sind kurz und dünn, die Sohlen der zarten Pfoten zwischen den Zehenballen behaart und die Zehen mit scharfen Krallen bewaffnet. Die breiten, abgerundeten Ohren stehen seitlich und weit hinten; die schief liegenden Augen sind klein, aber feurig.
Das Gebiß ist im Verhältnis zur Größe des Tiers kräftig. Vor und über den Augen stehen lange Schnurren. Die Spur zeigt [* 2] Figur 1. Der Pelz ist rötlichbraun, der Rand der Oberlippe und die ganze Unterseite sowie die Innenseite der Beine sind weiß. In den gemäßigten und südlichen Gegenden ändert die Farbe nicht bedeutend ab, in den nördlichen dagegen ist das Wiesel im Winter weißbraun gefleckt. Dasselbe findet sich in ganz Europa [* 7] und Nordasien, im Gebirge, in buschlosen Ebenen und in Wäldern, wohnt in hohlen Bäumen, Steinhaufen, altem Gemäuer, unter hohlen Ufern, in Maulwurfsgängen etc., im Winter in Schuppen und Scheuern, Kellern, unter Dachböden etc. Es ist ebenso blutgierig wie mutig und kühn und geht besonders des Nachts seiner Nahrung nach, die in Mäusen, Maulwürfen, jungen Hamstern und Ratten, Eidechsen, [* 8] Blindschleichen, Ringelnattern, selbst Kreuzottern, aber auch jungen Hasen, Kaninchen, [* 9] Hühnern, Tauben [* 10] und andern Vögeln und ihren Eiern besteht.
Häufig begnügt es sich, seiner Beute den Kopf zu zerbeißen und das Gehirn [* 11] zu verzehren. Es wird ihm überall eifrig, bei seiner List und Schnelligkeit aber häufig vergeblich nachgestellt. Es kann selbst an senkrechten, etwas rauhen Wänden hinanklettern. In die Enge getrieben, sucht es dem Menschen ins Gesicht [* 12] zu springen und kann, in größerer Zahl vereint, ihm gefährlich werden. Im Mai oder Juni wirft das Weibchen 5-7 blinde Junge. Diese lassen sich zähmen, aber sie erliegen meist sehr schnell. In manchen Gegenden gilt das Wiesel als ein äußerst gefährliches Tier, dessen Biß wie schon der Atem oder selbst der Blick Krankheit
[* 2] ^[Abb.: Fig. 1. Spur des Wiesels.] ¶
und Tod erzeuge; in andern glaubt man, daß die Anwesenheit eines Wiesels im Hof [* 14] dem Haus und der Wirtschaft Glück bringe. Früher wurden auch alle Teile des Wiesels medizinisch benutzt. Das Hermelin (großes Wiesel, P. ermineus Ow.), 28 cm lang, mit 5-6 cm langem Schwanz, ist oberseits braunrot, unterseits weiß, im Winter ganz weiß, stets aber mit schwarzer Schwanzspitze, findet sich in ganz Europa bis zu den Pyrenäen und dem Balkan, in Nord- und Mittelasien, lebt, wie das Wiesel, in allerlei Schlupfwinkeln, jagt nachts und ist ungemein gewandt, sehr mutig, mordlustig und blutdürstig. Es verfolgt im wesentlichen dieselben Tiere wie das Wiesel. Die Spur zeigt [* 13] Figur 2. Es wirft im Mai oder Juni 5-8 Junge.
Diese werden sehr zahm, während die alt eingefangenen Tiere den Verlust der Freiheit in der Regel nicht ertragen. Der weiße Winterpelz ist sehr geschätzt und wurde im Mittelalter nur von Fürsten getragen. Gegenwärtig gelangen jährlich etwa 400,000 Felle in den Handel, die schönsten von Barabinsk und Ischim. Die Sage, daß das Hermelin lieber durch Feuer als durch Kot laufe und lieber sterbe als sich beschmutze, machte es früh zum Symbol der Reinheit und Unschuld.
Nr. | Ergebnis | Wiesel |
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1 | ****** | Wie|sel, das; -s, - [mhd. wisele, ahd. wisula, H. u., viell. eigtl. = Stinker]: kleines, zu den ... |
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Hermelin, s. Wiesel
Wiesel
Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
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42.263 | GENF | Wiesel | Fischotter) und 14 Fledermäuse; | |
10.978 | Ludwig | Büchner | L. F., Prinz von Preußen, Briefe an Pauline Wiesel etc. | (Leipz. 1865) |
51.638 | Anhalt | Rotwild 98 Stück | Damwild 68, Schwarzwild 78, Rehe 173, Hasen 531 | (Privatjagden bedeutend mehr), Enten 40, Schnepfen 6, Fasanen 167, Rebhühner 226, Füchse 138, Wildkatzen 5, Marder 17, Iltis 26, Wiesel 10 und Raubvögel 171 Stück; |
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