Hendel
-Schütz
,
Henriette, geborne Schüler, ausgezeichnete mimische Künstlerin und Schauspielerin, geb. zu Döbeln [* 2] in Sachsen, [* 3] debütierte als zweijähriges Kind zu Breslau, [* 4] spielte von 1781 bis 1785 Kinderrollen im Ballett am Berliner [* 5] Nationaltheater und gab dann naive Partien im Schauspiel, Soubrettenrollen in der Oper am fürstlichen Theater [* 6] zu Schwedt [* 7] a. d. O., wo sie 1788 den Tenoristen Eunike heiratete. In der Folge in Mainz, [* 8] Bonn [* 9] und Amsterdam [* 10] engagiert, kam sie 1796 abermals nach Berlin [* 11] und feierte hier in sentimentalen und ¶
mehr
tragischen Rollen
[* 13] bis 1806, in welchem Jahr sie nach Stettin
[* 14] zog, Triumphe. 1797 von Eunike getrennt, heiratete sie 1802 den
Arzt Meyer und nach der Trennung von diesem 1806 den Militärarzt Hendel
, der sieben Monate später starb. Sie wandte sich nun
nach Halle
[* 15] und vermählte sich dort 1811 mit dem Professor K. J. Schütz, in dessen Begleitung auf Kunstreisen
durch ganz Deutschland,
[* 16] Dänemark,
[* 17] Schweden,
[* 18] Holland, Rußland und Frankreich sie in glänzender Weise ihr großes Talent für mimisch-plastische
Darstellungen entfaltete. 1820 von der Bühne zurücktretend, trennte sie sich 1824 auch von ihrem vierten Gatten und starb
in Zurückgezogenheit in Köslin.
[* 19] Peroux-Ritter gab 26 Kupfertafeln ihrer pantomimischen Darstellungen,
mit Text von Vogt, heraus.
Vgl. »Erinnerungen an Henriette Hendel
-Schütz«
(Darmst. 1870).