Helst
,
Bartholomäus van der, holländ. Maler, soll 1613 zu Haarlem [* 2] geboren worden sein, scheint sich zuerst daselbst unter dem Einfluß von Frans Hals, dann in Amsterdam [* 3] unter dem Einfluß von Th. de Keyser und Rembrandt gebildet zu haben. Sein frühstes datiertes Bild von 1637 stellt die Regenten des Waale Weeshuis zu Amsterdam (Rathaus daselbst) dar. Sein Hauptwerk ist das im Reichsmuseum zu Amsterdam befindliche Schützenmahl, welches die Amsterdamer Bürgergarde zur Feier des Westfälischen Friedens 1648 veranstaltete, ein kolossales Bild mit 24 lebensgroßen Figuren.
Die sprechenden Gesichtszüge, die Meisterschaft der Modellierung, die kräftige, klare Färbung erheben dasselbe zu einem
Hauptwerk aller
Zeiten. Nicht ganz auf derselben
Höhe steht das immer noch ausgezeichnete große
Bild:
die Vorsteher des
Amsterdamer Schützenkorps (1657), von dem sich eine kleinere, von dem
Künstler 1658 gemalte Wiederholung
im
Louvre befindet. Die Behandlung ist hier schon zahmer, die
Farbe minder kräftig. Diese
Richtung bekommt später immer mehr
die Oberhand, so daß wir Helst
zuletzt einer ziemlich kraftlosen, selbst manierierten Auffassung huldigen sehen.
Porträte
[* 4] von ihm, die sich meist durch vornehme
Haltung und glatte, saubere Behandlung auszeichnen, finden sich zahlreich
in den
Galerien, sein Selbstbildnis von 1657 in den
Uffizien zu
Florenz.
[* 5] 1653 gründete er mit dem Bildnismaler
N. de Helt-Stokade in
Amsterdam die St. Lukasgilde. Er starb im
Dezember 1670 daselbst.