Hellwag
,
Konrad Wilhelm, Ingenieur, geb. zu Eutin, studierte in Kiel [* 3] Mathematik und Naturwissenschaften, beteiligte sich 1848-49 an dem Kampfe für die Herzogtümer Schleswig [* 4] und Holstein, studierte seit 1851 in München [* 5] und trat 1853 bei dem Bau der Schweizerischen Zentralbahn in die Praxis ein. 1857 war er beim Bau der Franz Josephs-Orientbahn beschäftigt, beteiligte sich nach deren Vollendung an dem Umbau der Linie Wien-Triest und hierauf an der Vollendung der Brennerbahn. 1868 zum Baudirektor der Österreichischen Nordwestbahn berufen, vollendete er das 124 deutsche Meilen umfassende Eisenbahnnetz bis 1874. Die hierbei ausgeführten Hauptbauten sind die Donaubrücke bei Wien, [* 6] der Thayaviadukt bei Znaim, die Elbbrücken bei Königgrätz, [* 7] Pardubitz, Aussig und Tetschen sowie die Bahnhöfe [* 8] zu Wien, Prag [* 9] und Tetschen.
Infolge seiner bedeutenden technischen Leistungen wurde er 1875 an
Gerwigs
Stelle zum Oberingenieur der
Gotthardbahn berufen und richtete seine Hauptthätigkeit auf die Detailprojektierung der Zufahrtslinien zum Haupttunnel.
1879, bevor noch die Bauarbeiten derselben völlig in
Gang
[* 10] gekommen waren, gab Hellwag
infolge von Mißhelligkeiten, die sich zwischen
ihm und der
Direktion der
Gotthardbahn erhoben hatten, seine
Stellung auf und strengte einen Entschädigungsprozeß
an, der zu seinen gunsten entschieden wurde.
Nach
Österreich
[* 11] zurückgekehrt, übernahm er die Ausführung der
Szegediner Kaianlagen.
Noch vor Vollendung derselben ereilte
ihn in
Wien der
Tod. Unter Hellwags
Publikationen sind außer Mitteilungen seiner Bauwerke in technischen
Zeitschriften
seine
Monographie über den
Bau und seine Normalprojekte der Österreichischen Nordwestbahn, mehrere
Broschüren
über die Tracierung der Zufahrtslinien der
Gotthardbahn und ein »Beitrag zur finanziellen Rekonstruktion der Gotthardbahngesellschaft«
hervorzuheben.