Helioskop
ein zu Sonnenbeobachtungen dienendes, von Scheiner erfundenes Fernrohr, [* 2] aus einem konvexen Objektiv- und konkaven Okularglas zusammengesetzt, zwischen denen noch ebene farbige Gläser sich befinden. Auch beschreibt Scheiner eine von ihm Machina helioscopica genannte Vorrichtung zum Auffangen des Sonnenbildes hinter dem Fernrohr auf einer weißen Tafel. Foucault hat vorgeschlagen, das Fernrohrobjektiv auf der Außenseite schwach zu versilbern und dadurch das Sonnenlicht abzuschwächen, wodurch freilich das Fernrohr unbrauchbar wird für andre Beobachtungen.
Gegenwärtig bedient man sich zur
Beobachtung der
Sonne
[* 3] meist helioskop
ischer
Okulare, unter denen das von
Merz in
München
[* 4] das
vorzüglichste ist. Dasselbe besteht aus zwei flachen, cylindrischen
Röhren,
[* 5] von denen die erste exzentrisch an dem Okularauszug
des
Fernrohrs angeschraubt wird, die zweite aber wieder exzentrisch an die erste angesetzt ist und sich
um ihre
Achse drehen läßt. An den Deckel der zweiten
Röhre ist die Okularlinse angeschraubt. In jeder
Röhre sind nun zwei
parallele
Spiegel
[* 6] unter 45° gegen die
Achse aufgestellt, und das aus dem
Fernrohr kommende Sonnenlicht wird daher viermal reflektiert
und dadurch polarisiert, ehe es in das
Okular gelangt. Indem man nun die vordere
Röhre mehr oder weniger
dreht, kann man die
Spiegel der beiden
Röhren mehr oder weniger der gekreuzten
Stellung nähern und so die
Intensität des
Lichts
beliebig abschwächen. Vgl.
Polarisation des Lichts.
[* 7]