Heilige
Schar (griech. Hieros Lóchos), die von Pelopidas gebildete Schar von 300 auserlesenen thebanischen Jünglingen, welche, je zwei und zwei durch einen Freundschaftsbund auf Leben und Tod miteinander vereinigt, die andern zur Nacheiferung in Tapferkeit und Kriegszucht anspornen sollten. Durch sie siegte Epameinondas bei Leuktra 371 v. Chr.; bei Chäroneia 338 fand sie ihren ruhmvollen Untergang und erhielt ein kürzlich wieder entdecktes gemeinsames Grab. Nach ihr benannte sich in unsrer Zeit ein von Ypsilanti aufgebrachter Haufe junger Griechen, der 1821 zuerst gegen die Türken die Waffen [* 2] ergriff, aber bei Dragaschan fast ganz ¶
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vernichtet wurde (s. Griechenland,
[* 4] S. 709). Auch die von Napoleon I. auf seinem Rückzug aus Rußland (1812) zum Schutz seiner
Person gebildete Leibwache von 500 Kavallerieoffizieren unter Führung von Grouchy und Sébastiani führte den Namen heilige Schar
(Escadron
sacré).