Titel
Heem
,
1) Jan Davidsz de, holländ.
Maler, Sohn des Stilllebenmalers
David de Heem
, geboren um 1600 zu
Utrecht,
[* 2] war einige
Zeit (seit 1626) in
Leiden
[* 3] thätig, ließ sich 1635 in die
Antwerpener Malergilde einschreiben und wurde
im folgenden Jahr daselbst
Bürger. Um 1667 ging er wieder nach
Utrecht, von wo er 1672 beim
Einfall der
Franzosen nach
Antwerpen
[* 4] flüchtete. Hier starb er 1683 oder 1684. Heem
war der größte
Blumen- und Früchtemaler der holländischen
Schule. Er verband
mikroskopische Feinheit der Ausführung mit höchstem
Glanz der koloristischen
Darstellung und feinstem
Geschmack im
Arrangement. Er malte
Vasen
[* 5] mit Blumensträußen, oft mit
Insekten
[* 6] und
Schmetterlingen bevölkert, Blumenkränze
um
Nischen,
Fenster und
Madonnenbilder, die in Steinfarben imitiert sind, Fruchtgehänge,
Stillleben mit gefüllten Weingläsern,
Trauben und andern
Früchten, Eßwaren etc. Er wußte die Feinheit des
Kolorits bis zur
Durchsichtigkeit
zu steigern, so daß seine
Nachbildungen der toten
Natur den
Schein vollendeter Naturwahrheit erreichen.
Bilder von seiner
Hand
[* 7] finden sich in fast allen größern
Galerien
(Kelch und
Hostie von
Guirlanden umgeben, im
Belvedere zu
Wien;
[* 8] das
Auge
[* 9] der
Vorsehung
in einer von
Frucht- und Blumengehängen umgebenen
Nische und eine andre
Nische mit
Frucht- und Blumengehängen
im
Berliner
[* 10]
Museum).
2) Cornelis de, holländ. Maler, Sohn des vorigen, geboren im April 1631 zu Leiden, war Schüler seines Vaters und teils im Haag, [* 11] teils in Antwerpen thätig, wo er im Mai 1695 starb. Er hat Blumen und Fruchtstücke sowie Stillleben in der Weise seines Vaters gemalt.